Weil es am Mittwoch wieder mehr als 3.400 neue Coronavirus-Fälle in Wien gab – die Zahl der aktiven Patienten liegt fast 14-mal höher – beruft Bürgermeister Michael Ludwig für Donnerstag einen Corona-Gipfel im Rathaus ein, berichtete „Heute“. Und obwohl in Wien bereits die strengsten Corona-Regeln des Landes gelten – in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Apotheken gilt weiterhin FFP2-Pflicht – gehen Beobachter davon aus, dass die Bundeshauptstadt noch einmal gestärkt wird. WEITERLESEN: Timeline – wie Wien die Corona-Regeln verschärfen will Im Gegensatz zur Bundesregierung – um Gesundheitsminister Rauch ist es seit dem Ende der Impfpflicht relativ ruhig geworden – findet Wiens Stadtdirektor Michael Ludwig die Entwicklung der Fallzahlen und die Stärke der Sommerwelle alarmierend. Aus diesem Grund berief Ludwig am Mittwoch ein Crown-Meeting ein. Dies erfolgt sowohl persönlich als auch per Videokonferenz. Inhalt des High-Level-Meetings: Welche Maßnahmen kann und sollte die 2-Millionen-Stadt Wien ergreifen, um den Strom zu brechen – oder zumindest etwas zu glätten? LESEN SIE MEHR: Wien sieht sich mit strengen neuen Regeln konfrontiert
Klemmung gut und fest
Angesichts der von Ludwig geführten Wiener Corona-Politik in den letzten Jahren der Pandemie ist von einer Verschärfung auszugehen. Aber wie wird diese Entscheidung getroffen und wann wird sie kommuniziert? Laut Bürgermeisteramt sind bereits seit dem Vormittag Causa-Prima-Gespräche angesetzt. Die Telefonkonferenz findet dann um 11 Uhr statt. Neben Stadtchef Michael Ludwig sind der Leiter der Gruppe für Sofortmaßnahmen, Walter Hillerer, und wohl auch Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) und der stellvertretende Stadtchef Christoph Wiederkehr (Neos) im Rathaus anwesend. Führende Experten wie der Statistiker Erich Neuwirt und der Prognostiker Erich Klimek sowie Michael Binder (Ärztlicher Vorstand des Wiener Gesundheitsbundes) und Ärzte wie der beliebte Leiter Christoph Wenisch und der AKH-Intensivarzt Thomas Staudinger sind per Video zugeschaltet. Beratungsgespräche dauern erfahrungsgemäß zwei bis drei Stunden. Im Laufe des Nachmittags – das genaue Datum ist noch nicht bekannt und hängt auch von der Dauer der Gespräche ab – soll Ludwig vor die Presse treten und von der Videokonferenz berichten. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Bürgermeister strengere Maßnahmen wegen des Coronavirus ankündigen wird.
Was sind die Maßnahmen?
Das Rathaus hält sich vor dem anziehenden Gipfel bedeckt. Während der Pandemie haben Entscheidungsträger in der Bundeshauptstadt immer wieder gesagt, die FFP2-Maske sei ein mildes Mittel, um die Wellen des Coronavirus zu brechen oder zumindest zu begrenzen. Gut möglich, dass die Maske ein weiteres Comeback feiert – etwa im Einzelhandel, vor allem in Supermärkten. Auch für Großveranstaltungen wie Konzerte, Sportveranstaltungen und ähnliches könnte es strengere Regeln geben. Es bedarf lediglich einer Gemeindeverordnung. Und nach mehr als zwei Jahren Pandemie haben die Anwälte der Stadt bereits viel Erfahrung und Übung im nächtlichen Ausarbeiten rechtsverbindlicher Regeln rund um das Coronavirus. Nav-Account Herr Zeit07.07.2022, 08:29| Sa: 07.07.2022, 08:30