Wird das Schweizer Flughafenpersonal streiken? Gewerkschafter warnt davor, dass auch Schweizer Flughafenpersonal angegriffen wird. Nun könnte es auch hierzulande zum Kollaps kommen. Gepostet: 7:30 Uhr | Aktualisiert: 9:13 Uhr Die Lage im Luftverkehr ist angespannt. Seit Wochen gibt es an großen Flughäfen stundenlanges Warten, Verspätungen und verpasste Flüge. Manchmal müssen Fahrgäste stundenlang anstehen. Der Grund: Es fehlt an Personal. Nun könnte auch in der Schweiz Chaos herrschen. Verzögerungen und Behinderungen an ausländischen Flughäfen seien auch in der Schweiz zu spüren, schreibt der Flughafen Zürich. Er rechnet mit Passagierzahlen wie vor der Pandemie mit 80.000 bis 90.000 Passagieren an mehreren Tagen. Daher kann es in Einzelfällen zu Wartezeiten kommen. Aber eigentlich ist genug Personal im Einsatz.
“Es ist fast unmöglich, mit dem Ansturm fertig zu werden”
An manchen Feiertagswochenenden dürften nach Angaben des Unternehmens bis zu 51.000 Menschen von Genf Cointrin aus fliegen. Der Euro-Airport Basel-Mulhouse sieht seinerseits dem Sommer «mit mässigem Optimismus» entgegen. Obwohl er zu Stoßzeiten mit längeren Wartezeiten rechnet, sagte er. Aber auch die Personalsituation bewertete er auf Nachfrage als „ausreichend“. Das Flughafenpersonal sieht das anders: Es mehren sich die Anzeichen, dass der drohende Anschlag kaum zu bewältigen sein wird, sagt Philipp Hadorn, Präsident der Sektion Luftfahrt des Personalverbands Transport SEV, auf Nachfrage. Die Mitarbeiter gingen auf dem Zahnfleisch, viele konnten nicht mehr, die Situation war explosiv.
Gibt es jetzt spontane Streiks?
Die Sommerarbeit war für die Arbeiter schon immer schwierig. Aber jetzt sind die Leute nicht mehr bereit, zusätzliche Schichten zu übernehmen. Und eine Rekrutierung ist nicht mehr möglich, weil sich die Rahmenbedingungen – etwa beim Bodenabfertigungsunternehmen Swissport – weiter verschlechtert haben und der Arbeitsmarkt ausgetrocknet ist. Auch bei der Swiss Airline fehlt es durch Kündigungen und Fluktuationen an Personal. Aus diesem Grund musste sie, wie mehrere andere Fluggesellschaften in Europa, Hunderte von Flügen streichen. Hinzu kommt die immer noch gültige GAV-Krise in der Schweiz, die für die Belegschaft nicht nachvollziehbar ist. „Deshalb rechnen wir mit einem schwierigen Sommer“, sagt Hadorn. Sie riefen nicht zum Streik auf, aber spontanes Handeln war nicht mehr ausgeschlossen. (zis/SDA)