Jules Niemeyer hat in Wimbledon für eine große Überraschung gesorgt.  Am Mittwoch (29.06.2022) besiegte die 22-jährige Dortmunderin die Tabellenzweite Annette Kontaveit aus Estland in nur 58 Minuten locker mit 6:4, 6:0 und erreichte als erste deutsche Spielerin die dritte Runde.  Oscar Otte ist auch dabei.     

Der Weltranglisten-97. stand zum ersten Mal in einem der großen Grand-Slam-Stadien und auch zum ersten Mal gegen einen Konkurrenten aus den Top 10.

      2. Runde Damen Pfeil rechts           Herren 2. Runde Pfeil rechts  

Viel Respekt zeigte sie nicht: Wie schon bei ihrem Auftaktsieg über die Chinesin Wang Xiyu dominierte Niemeier mit ihrem Aufschlag – eine Pause hat sie sich noch nicht erlaubt. „Ehrlich gesagt bin ich sprachlos. Das Spiel auf Court 1 in Wimbledon zu gewinnen, ist ein tolles Gefühl“, sagte Niemeier. “Es ist eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Ich war vor dem Spiel ziemlich nervös.” Aber nichts davon war im Spiel zu sehen. Wie schon bei ihrem Wimbledon-Debüt gegen die Chinesin Wang Xiyu, dem zweiten Grand-Slam-Match ihrer Jugendkarriere, dominierte Niemeier mit ihrem Aufschlag. Eine Pause hat er sich noch nicht gegönnt. „Ich spiele gerne auf dem Rasen“, sagte er, „der Belag passt mit seinem aggressiven Spiel, das muss noch lange nicht das Ende sein.“ Bundestrainerin Barbara Ritner dürfte sich bestätigt fühlen, sie hat Niemeyer schon lange auf ihrer Liste, nicht nur für die Ära nach der „goldenen Generation“ um Angelique Kerber. „Jule hat alle Waffen für eine Top-Spielerin. Ich traue ihr zu, dass sie unter den Top 20 der Welt ist“, sagte Rittner dem WDR und lobte die Intelligenz des Spiels und Niemeiers „unglaubliche Hand“. Sie gab ihr Hauptfelddebüt im Mai in Paris bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere der Welt, verlor aber knapp gegen die ehemalige US-Open-Siegerin Sloane Stephens.

Ottes Gegner gibt auf

Oscar Ottes Rennen ist sogar noch schneller. Christian Harrison zog sich nach nur 15 Spielminuten aus den USA zurück. Damit steht Otte auch in der 3. Runde. Otte steht als einziger von sieben deutschen Männern in der dritten Runde von Wimbledon.

Folterer ohne Gelegenheit

Denn für Maximilian Marterer ist das Turnier bereits vorbei. Der Nürnberger unterlag der Nr. 23 Frances Tiafoe aus den USA in drei Sätzen mit 2:6, 2:6, 6:7 (3:7). Der US-Amerikaner dominierte das Spiel vor allem mit seinem Aufschlag und ließ Marterer zu Beginn wenig Chancen. Nach nur 23 Minuten musste Frangonikos den ersten Satz verlassen und nahm im zweiten Durchgang schnell ein Break in Kauf. Marterer machte es im dritten Satz besser, musste sich aber nach 1:36 Stunden geschlagen geben.

Djokovic verliert in der dritten Runde

Am Nachmittag erreichte der 20-malige Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic problemlos die dritte Runde. Der Serbe an Nummer eins schlug den Australier Thanasis Kokkinakis in zwei Stunden mit 6:1, 6:4, 6:2 und hatte zu Beginn deutlich weniger Probleme als beim Viersatzsieg über den Südkoreaner Kwon Soon Woo. Djokovic trifft nun entweder auf seinen Landsmann Miomir Ketsmanovic oder Alejandro Tabillo aus Chile.