Vitamin D bei Krebs: Sterblichkeitsrate kann moderiert werden
Vitamin D beeinflusst unser Immunsystem auf vielfältige Weise. Es wirkt grundsätzlich immunmodulatorisch, erklärt Tobias Niedermaier, der an der Studie beteiligt war, im Gespräch mit ntv. Vitamin D unterdrückt bestimmte krebsfördernde Faktoren und chronische Entzündungsreaktionen. Die Hypothese seines Teams: Aufgrund dieses Effekts erhöht die Zufuhr von Vitamin D in angemessener Menge die Chance, Krebs zu überleben. Eine Vitamin-D-Behandlung sollte jedoch keinesfalls als Alternative, sondern immer als Ergänzung zu etablierten Behandlungen betrachtet werden. DKFZ-Epidemiologe Hermann Brenner weist darauf hin, dass die altersbedingte Krebssterblichkeit in den letzten Jahren stetig zurückgegangen sei, Deutschland aber immer noch eine deutlich höhere Sterberate habe als beispielsweise Finnland. Dafür gibt es laut Brenner eine Erklärung: In Finnland werden seit einigen Jahren viele Lebensmittel mit Vitamin D angereichert. In den letzten drei Jahren haben bereits mehrere Metastudien gezeigt, dass eine gesunde Ernährung und damit ein ausgewogener Vitamin-D-Spiegel die Sterblichkeitsrate durch Krebs deutlich senken kann. Viele Hypothesen basieren daher in der aktuellen Studie darauf, dass eine Vitamin-D-Supplementierung einen direkten Einfluss auf die Schwere der Krebserkrankung hat. In der im Februar 2021 veröffentlichten DKFZ-Studie wurden diese Zahlen nun auf Deutschland umgerechnet. Das Ergebnis: Eine flächendeckende Vitamin-D-Ergänzung für alle Menschen über 50 könnte jährlich bis zu 30.000 Krebstote verhindern.
Vitamin-D-Mangel in Deutschland: Können Nahrungsergänzungsmittel helfen?
Der Epidemiologe Hermann Brenner hält daher die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten insbesondere für Menschen über 50 für sinnvoll. Sie sind besonders häufig von Vitamin-D-Mangel betroffen, eine Supplementierung mit dem Vitamin würde nicht nur viele Leben retten, sondern auch die Kosten für Krebsbehandlungen deutlich senken. Aber auch die zusätzliche Gabe von Vitamin D ist sinnvoll, denn in Deutschland leidet ein Großteil der Bevölkerung ganzjährig an Vitamin-D-Mangel. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts werden etwa 30 Prozent unzureichend versorgt und weitere 31 Prozent gelten als suboptimal. Die Versorgungsengpässe waren im Winter deutlich höher als im Sommer. Die Heidelberger Forscher plädieren daher in Deutschland nach finnischem Vorbild für den Zusatz von Vitamin D zu bestimmten Lebensmitteln – obwohl sich gezeigt hat, dass das Vitamin besser durch Sonnenlicht produziert wird, als über die Nahrung aufgenommen werden kann.
Bitten Sie Ihren Arzt, Ihren Vitamin-D-Mangel zu diagnostizieren
Forscher des DKFZ schätzten, dass durch die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, die pro Person und Jahr etwa 25 Euro kosten würden, jährlich 254 Millionen Euro an Krebsbehandlungskosten eingespart werden könnten. Einen Vitamin-D-Mangel können Sie beim Arzt abklären lassen, im Allgemeinen ist eine regelmäßige Einnahme, beispielsweise mit Vitamin-D-Tabletten aus der Apotheke, unbedenklich. Aber: Nicht alle Vitamin-D-Präparate sind gesund. Erfahren Sie hier, von welchen Präparaten Sie am besten die Finger lassen sollten. Sie können Ihren Vitamin-D-Spiegel auch kostenlos auffüllen lassen. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums empfiehlt, sich mindestens zwei- bis dreimal pro Woche im Freien in der Sonne aufzuhalten. Sie sollten sich mindestens 12 Minuten in der Sonne aufhalten und Gesicht, Hände, Arme und Beine ohne Sonnencreme der Sonne aussetzen. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel von einem Arzt überprüfen lassen, wenn Sie einen Mangel vermuten. Mehr zum Thema: Artikel enthält Affiliate-Links *Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach tollen Angeboten und nützlichen Produkten für unsere Leser – Dinge, die uns inspirieren, und Schnäppchen, die zu gut sind, um sie zu verpassen. Die in diesem Artikel bereitgestellten Links, die mit einem Warenkorb-Symbol oder einem Sternchen gekennzeichnet sind, sind sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf einen dieser Links klicken und einen Kauf tätigen, erhalten wir vom Händler eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch für Sie nicht. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig von der Existenz oder Höhe von Provisionen.