2000 Haushalte ohne Strom
Nach Angaben von Kelag-Sprecher Nico Kollmann ist das gesamte Gebiet – von Arriach über Reichenau bis Albeck und Treffen – noch ohne Strom. „Insgesamt sind 170 Installateure der Kärnten Netz im Einsatz und arbeiten auf Hochtouren. Aber selbst unsere Spezialisten kommen in den besonders exponierten Bereichen nicht weiter“, erklärt Kollmann.
die Toten wurden geborgen
Nach ersten Informationen hat die Katastrophe bereits Menschenleben gekostet. Bei Treffen am Mittwochnachmittag wurde ein Mann von Suchteams und Spähhunden tot aufgefunden. Der 82-Jährige wurde von einer Schlamm- und Gerölllawine mitgerissen und getötet, bestätigt Bernd Riepan, Landrat des Landkreises Villach-Land. Der Verstorbene ist einer der beiden seit Mittwochabend vermissten Personen.
Keine Spur von Vermissen
Vom zweiten Vermissten gibt es laut Riepan noch keine Spur. Der Mann selbst rief gegen vier Uhr morgens die staatliche Alarm- und Warnzentrale an und sagte, er sei in der Schlucht zwischen der Wildnis und Afritz zwischen Muren eingeklemmt. Möglicherweise wurde er von einem Erdrutsch in seinem Auto weggefegt. Bis Mittwochnachmittag hatte die Polizei keine Vermisstenmeldungen oder Spuren des Autos erhalten.
100.000 Euro für die Opfer des Sturms
Aufgrund der massiven Unwetter in den Gemeinden Treffen und Arriach hat der Vorstand von „Kärntner in Not“ beschlossen, 100.000 Euro aus dem Katastrophenfonds für die Opfer bereitzustellen. Die Auszahlung erfolgt in Abstimmung mit anderen humanitären Organisationen und dem Land Kärnten direkt an die Opfer. Für kommenden Freitag ist ein Koordinierungstreffen mit Landrat Daniel Fellner, Licht ins Dunkel und der Caritas geplant.
Zahlreiche Straßensperren und BBB-Sperre
Laut Kärnten-Antenne sind derzeit folgende Straßen gesperrt: An der Teuchener Landesstraße zwischen Klösterle und Millstätter Straße (B 98) in der Gemeinde Arriach gibt es noch keine Kreuzung. Auch die Millstätter Straße (B 98) ist zwischen Radenthein und Treffen in beiden Richtungen gesperrt. Der Grund dafür sind Trümmer. Es wurde auch durch Moosweg oder St. Andräer Straße in Treffen und von der Ossiachersee-Südufer-Straße zwischen Annenheim und St. Andrä. Umfahrungsmöglichkeiten gibt es derzeit nur über Drautal und Feldkirchen. Allerdings ist die Turracher (B 95) Straße zwischen Himmelberg und Winklern derzeit nur schwer befahrbar. Diesen Bereich meidet man am besten. Die Turracher Straße (B 95) ist zwischen Ebene Reichenau und Turrach wegen umgestürzter Bäume in beiden Richtungen gesperrt. Auch zwischen Turracherhöhe und Predlitzwinkel besteht eine Vollsperrung. Der Grund sind Trümmer. Ossiacher Tauern Straße (L 47): Sperrung zwischen Wurzen und dem Waldabschnitt bei Unterwurzen wegen Sanierungsarbeiten. Sie machen einen ausgedehnten Umweg über Villach oder Moosburg. Die Hochrindl Straße (L 65) ist zwischen Ebene Reichenau und St. Lorenzen wegen Erdrutschen. Aufgrund der Sturmschäden gibt es derzeit keine Verbindungen zwischen dem Bahnhof Villach St. Ruprecht und Bahnhof Sattendorf. Zwischen Feldkirchen und Villach Hauptbahnhof wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Landeshauptmann zurück in Kärnten
Landeshauptmann Peter Kaiser ist derzeit mit dem Ausschuss der Regionen in Brüssel. Heute kehrt er nach Kärnten zurück. „Die Menschen in den Sturmgebieten Kärntens erleben Schreckliches, das Krisenmanagement der Saisonbehörden und betroffenen Gemeinden funktioniert und wir haben auch im Land ein Expertenteam aufgebaut, das die Koordination und den Informationsfluss sicherstellt“, sagt er sagte. Kaiser und Zivilschutzbeauftragter Landrat Daniel Fellner. „Alle verfügbaren Geräte werden von nicht betroffenen Straßenmeistereien und Wirtschaftshöfen oder Baustellen vor Ort in das Krisengebiet entsandt, um die Einsatzkräfte und die Bevölkerung bestmöglich zu unterstützen“, so der Landesstraßenbaureferent. Gruber, der auch an Meetings teilnimmt, hat den Schaden fotografiert.
100 Soldaten im Einsatz
Die Armee schickte 100 Soldaten in das Katastrophengebiet. Die Villacher Pioniere arbeiten derzeit “Schritt für Schritt” daran, die Straße ins Nachbartal freizumachen, so Christoph Hofmeister, Sprecher des Kärntner Militärs. Schweres Gerät, Bagger und Soldaten mit Kettensägen werden eingesetzt, um umgestürzte Bäume zu entfernen, die dazwischen stecken. Noch ist unklar, wie lange es dauern wird, bis die Bundeswehr in Arriach vordringt. „Wir kämpfen uns durch“, sagte Hofmeister.
Videoberichte von Meetings
Bürgermeister Klaus Glanznig und Feuerwehrhauptmann Daniel Frank sprechen mit der Kleinen Zeitung über die Situation. Das bleibt extrem angespannt. Aufräumarbeiten sind im Gange und es wird intensiv nach Vermissten gesucht.
Die Rettung im Wasser rettete viele Menschen
Ödland und Annenheim waren betroffen
In dem Wüstendorf waren Schlamm und Wasser zwei Meter hoch. In Annenheim wurde der Campingplatz überschwemmt.
© Georg Lux
© Katharina Pollan
die Pfarrkirche überflutet
Auch die Pfarrkirche in Treffen wurde durch die Wasser- und Schlammmassen beschädigt.
Das E-Werk wurde beschädigt
Das Kraftwerk wurde in der Schlucht zwischen Einöde und Afritz schwer beschädigt. „Aufgrund der hohen Wasser- und Sedimentbelastung wurde das Kraftwerk Arriach am Dienstag gegen 21 Uhr vom Netz genommen und gesichert“, sagte Christian Rupp, Leiter Erzeugung / Technische Dienste bei der Kelag. Ein neuer Alarm ertönte am Mittwoch gegen 3 Uhr morgens, als der Zugang zum Kraftwerk nicht mehr möglich war. „Das Wrack im Bereich der Anlage ist nach ersten Informationen etwa vier Meter hoch und der Schaden am Kraftwerk wird genau untersucht, sobald ein sicherer Zugang möglich ist“, sagt Rup. Die Versorgungssicherheit wird durch den Ausfall des Kraftwerks nicht beeinträchtigt.
Schwache Haushalte
7.500 Haushalte rund um Villach und das Geländetal waren am Mittwochmorgen noch immer ohne Strom. © APA
Zwei vermisste Personen bei Treffen
Katastrophenschutzbeauftragter Daniel Fellner und Bürgermeister Klaus Glanznig sprechen nun von zwei Vermissten, „die möglicherweise an dem Geschehen beteiligt waren“. Laut ORF wurden bereits neun Personen von der Flugpolizei ausgeflogen. © Helmuth Weichselbraun
Ereignis des Jahrhunderts
Zum Einsatz kommen zwei Heereskompanien, die Wasserrettung, die Bergrettung und das Rote Kreuz und rund 30 Feuerwehrleute, sowie Drohnen und Suchhunde. Von einem „Jahrhundertereignis“ spricht das Treffen mit Bürgermeister Klaus Glanznig. Pöllinger und Treffner Bach in Treffen sprengten ihre Ufer und nahmen schwere Steine, Schutt und sogar ein Auto mit. Eine ein Meter hohe Wasser- und Schlammlawine hinterließ ihre Spuren in der Stadt. © Helmuth Weichselbraun
Zivilschutzalarm ab 3:35 Uhr
Starkregen bis zu 118 Liter pro Quadratmeter, Hagel in Tennisballgröße, Böen mit bis zu 129 Stundenkilometern: Vor allem im Ossiacher See und im Nachbartal herrscht ab Mittwochnacht erneut Großalarm. In Treffen und Arriach wurde eine Zivilschutzwarnung herausgegeben. Die Menschen sollten ihre Häuser nicht verlassen!
Notsituation auch in Arriach
Auch in Arriach sind alle Bäche explodiert und von der Umwelt abgeschnitten. Im Raum Hunsdorf haben etwa 150 Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser, weil das Leitungsnetz stark beschädigt ist.
Video: Bild der Situation mit dem Polizeihubschrauber
“Wie ein Erdbeben”
Innerhalb von Sekunden, gegen 2 Uhr morgens, erstiegen Pöllinger und Treffner Bach reißende Flüsse und brachten eine Schlammlawine mit sich, die alles mit sich riss, was ihnen in den Weg kam. “Es war wie ein Erdbeben”, sagt ein Anwohner geschockt. “Wir sind nach draußen gerannt, um zu sehen, was los ist.” Was die Menschen in Meetings gesehen haben und weiterhin sehen, ist Katastrophe, Katastrophe und enormer Schaden. Viele Häuser stehen mehr als einen Meter unter Wasser, der Schlamm reicht bis unter die Decke der Erdgeschossräume. Steine, von denen einige mehrere Tonnen wogen, wurden weggefegt, trafen Häuser wie Geschosse und richteten schwere Schäden an. Darunter jahrhundertealte Gebäude. Nach ersten Informationen sind mehrere Gebäude einsturzgefährdet.
“Ereignis des Jahrhunderts”
Bürgermeister Klaus Glanznig sagte dem örtlichen Ordnungsamt: „Wir erleben hier ein Jahrhundertereignis. Kindergarten und Schule in Treffen bleiben heute geschlossen.“ Erst vor wenigen Wochen, so fährt er fort, sei entlang des Pöllinger Baches ein Rückhaltebecken gebaut worden: „Das hat viel Schlamm und Steine aufgehalten. Ohne das Becken wäre es wahrscheinlich viel schlimmer als jetzt. Es fasst 35.000 Kubikmeter Material und ist jetzt voll. bis zum Rand”.
Video: Anwohner filmten die Wassermassen
Die Bundesstraße wurde zu einem Bach in einer Gasse und die Felder zwischen dem Glock Performance Horse Center und der Einfahrt zur Autobahn Treffen sind …