„Wasserstoff hat andere thermodynamische Eigenschaften, er verbrennt anders, und man muss sehen, wie der Betrieb danach ist, wie die Verbrennung funktioniert, sagen wir, wie die ganze Regelung und Steuerung des Systems funktioniert“, sagt Wien Energie Vorstandsvorsitzender Michael Strebl. , beschreibt die Details. Kraftwerke wie das in Donaustadt würden auch dann noch gebraucht, wenn zum Beispiel kein Wind wehte oder die Sonne nicht schien. Dann gilt es, weiterhin Strom und Wärme zu produzieren – dann mit Wasserstoff.
Die ersten Schritte auf dem Weg zum „Grünen Kraftwerk“
Die Umstellung auf Wasserstoffbetrieb soll bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Es bringt auch andere Vorteile. Die Leistung des Kraftwerks wird um rund 23 Megawatt steigen. Unter anderem wurden verbesserte Turbinenschaufeln, ein neues Verbrennungssystem, ein Brenngasanalysator und ein neues Steuerungssystem installiert. Auch die Brennkammer wurde optimiert und für den Betriebstest vorbereitet. Die Gasturbine selbst ist damit bereit für die Zugabe von Wasserstoff.
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Wird der Test durchgeführt, läuft die Turbine bis 2030 zu 100 Prozent mit Wasserstoff. Laut Aleš Prešern von Siemens Energy Austria werden dem Test 15 Prozent Wasserstoff beigemischt, später eventuell bis zu 30 Prozent. Der Versuch soll Aufschluss über die Umstellung von Blockheizkraftwerken auf grüne Quellen geben. Es muss laut Presern auch zeigen, „dass es durch Nachrüstung bestehender Gasturbinen künftig möglich sein wird, Wasserstoff (…) in bestehenden, konventionellen Kraftwerken einzusetzen“. Erste Ergebnisse aus Tests und Analysen werden bis Ende 2023 erwartet. Insgesamt werden rund zehn Millionen Euro investiert. Neben dem Turbinenhersteller Siemens sind aus ähnlichen Gründen mit dem Verbund und der RheinEnergie zwei weitere Partner an Bord. Der Verbund hat eine baugleiche Turbine in Mellach und auch die RheinEnergie will in Köln Erdgas durch Wasserstoff ersetzen, um Fernwärme zu erzeugen. Europaweit sind rund 115 Gasturbinen dieser Klasse in Betrieb.
Produktion und Preis sind derzeit nicht bekannt
Ob Wasserstoff tatsächlich Erdgas ersetzen kann, ist jedoch noch nicht abschließend diskutiert. So ist zum Beispiel noch unklar, woher der Wasserstoff kommen und wie viel er kosten wird. Die Wasserstoffproduktion ist laut Strebl ausgeschrieben und soll von einem Industriepartner geliefert werden. Was die CO2-Einsparung angeht, dürfte Wasserstoff die Nase vorn haben. Denn selbst bei einem Wasserstoffanteil von 15 % soll der Anteil der CO2-Emissionen um bis zu 33.000 Tonnen im Jahr reduziert werden. Trotz der Bemühungen muss niemand befürchten, dass das Kraftwerk ausfällt. Nach dem Umbau wird der Block vorerst normal mit Erdgas betrieben.