Wer am Donnerstag die Befragung von Kurz’ ehemaligem Berater Gerald Fleischmann im Korruptionsermittlungsausschuss der ÖVP verfolgte, konnte den Eindruck gewinnen: Im Idealfall geht das so nicht. Aber muss das so sein? Wo sind die Problemzonen? Eine Ursachenanalyse. Die simultane Untersuchung Ein Dilemma der parlamentarischen Untersuchung besteht darin, dass Abgeordnete häufig Ereignisse untersuchen, die gleichzeitig von der Justiz untersucht werden. Dies geschah mit dem Casinos-Fall und dem Ibiza-Fall. Und das gilt auch für die Frage möglicher illegaler Parteispenden an die ÖVP. Staatsanwaltschaften haben wiederholt vorgeschlagen, Untersuchungskommissionen nur dann einzusetzen, wenn die Justiz nicht mehr ermittelt. Aber die Parallele kann à la longue sein parlamentarische und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sind kaum zu vermeiden. U-Ausschüsse sind da, um Missstände aufzudecken und zu korrigieren. Es wäre schwer zu erklären, warum im Falle echter oder vermeintlicher Beschwerden keine sofortigen Maßnahmen ergriffen werden, um sie zu lösen.