Mit ihrem Auftritt in der gestrigen SRF-Arena hat die Basler Nationalrätin Sibel Arslan (Grüne) im Internet für Wirbel gesorgt. Er sagte, das „Kriegsbündnis“ Nato habe Russland „so sehr provoziert“, dass es zum Ukraine-Krieg gekommen sei.

Mit einer Aussage bei ihrem Auftritt in der SRF-“Arena” trat Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan in die Nesseln. 20 Minuten Am Freitagabend fand die SRF «Arena» zum Thema «Schweizerische Neutralitätspolitik» statt. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine wird darüber diskutiert, wie sich die Schweiz verhalten soll und ob die schweizerische Neutralität gewahrt werden soll. Zu Gast im Programm am Freitag waren Nationalrätin Priska Seiler Graf (SP), SVP-Fraktionsvorsitzender Thomas Aeschi, FDP-Fraktionsvorsitzender Damien Cottier, Fraktionsvorsitzender Mitte Philipp Matthias Bregy, Fraktionsvorsitzende der Liberalen Grünen Tiana Angelina Moser und Grünen-Vizepräsidentin Sibel Arslan. Letztere betonte, dass sich die Schweiz in diesen Konflikt nicht hineinziehen lassen dürfe. Er kritisierte vor allem die Nato, die er als „aggressives Bündnis“ und „Kriegsbündnis“ bezeichnete. Und dann sagte Arslan: “Die einfache Annäherung der Ukraine an die Nato hat Russland so provoziert, dass dort ein Krieg begann.” Wenn die bürgerlichen Parteien nichts aus dem andauernden Krieg gelernt hätten, machte der gebürtige Basler weiter. Auf Twitter wurde die Basler Grünen-Nationalrätin dafür heftig kritisiert. „Beschämend, was Frau Arslan heute in der Arena über die Provokation von der Ukraine nach Russland gesagt hat“, schrieb etwa ein Nutzer auf Twitter. Eine andere Person findet Arslans Aussage “beschämend”. “Das werde ich mir bei der nächsten Wahl merken”, fährt er fort.

“Man könnte daraus fast implizit ablesen, dass die Ukraine für den Krieg verantwortlich ist”

Arslans Aussage verstört auch die Politiker. “Die Äußerungen von Sibel Arslan waren sicherlich extrem provokativ”, sagt etwa FDP-Nationalrätin Doris Fiala. Man kann daraus fast indirekt ablesen, dass die Ukraine selbst dafür verantwortlich ist, den Krieg mit Russland zu beginnen. „Man muss aufpassen, wie man sich ausdrückt. Wie Frau Arslan es ausdrückte, ist das natürlich inakzeptabel“, sagt Fiala. Laut dem FDP-Nationalrat sei es aber “charakteristisch” für einen Grünen-Abgeordneten gewesen, dass Arslan Kritik an der Nato geäußert habe. „Die Grünen stehen der bewaffneten Neutralität und der ‚militärischen‘ Frage besonders kritisch gegenüber. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die NATO in diesem Zusammenhang als ‚Herausforderung‘ bezeichnet wurde“, fährt Fiala fort. Der russische Angriff auf die Ukraine ist jedoch unter keinen Umständen zu rechtfertigen.

“Eine Provokation ist niemals eine Entschuldigung für einen Krieg”

Auch der Basler SVP-Berater Joël Thüring äußerte sich negativ zu Arslans Aussage. «Heute ist so ein Tag, dass man sich mal wieder für die Basler Vertreter in der SRF-Arena schämen sollte», empört sich der SVP-Politiker. Es wird ernsthaft argumentiert, dass Russland von der NATO und der Ukraine provoziert wurde. „So übernimmt man Putins Erzählung. Sprachlos“, schimpft Thüring weiter. Sibel Arslan selbst hat am Samstag auf Twitter eine Klarstellung zu ihrer Aussage gepostet. “Eine Provokation ist niemals ein Grund oder eine Rechtfertigung für einen Krieg”, schreibt der Nationalrat der Grünen. Die Grünen hätten als erste Schweizer Partei Putins Angriffskrieg verurteilt und “sofortige und wirksame Sanktionen” gefordert, so die Baslerin weiter. Aber auch diese Klarstellung wird immer wieder kritisiert: Sie behauptet immer noch, Provokation gewesen zu sein. Sind Sie oder jemand, den Sie kennen, besorgt über den Krieg in der Ukraine? Hier finden Sie Hilfe für sich und andere: Anmeldung und Informationen für Gastfamilien: