Um diesen Durchschnitt zu erhöhen, hat sich das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) nun auf die Fahnen geschrieben, nationale Strategien und Programme zur Prävention und zum Management nicht übertragbarer Krankheiten in mehreren Ländern zu analysieren, um daraus gesundheitspolitische Empfehlungen abzuleiten Einsatz für Österreich. Nationale Strategien und Programme sollen laut AIHTA Rahmenbedingungen für ein gesundheitsförderliches Lebens- und Arbeitsumfeld für die Bevölkerung schaffen. Die größte gesundheitspolitische Herausforderung sind seit Jahren nicht übertragbare Krankheiten (NCDs), wie Typ-II-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen (COPD & Co) oder Depressionen. Gerade während der Corona-Pandemie soll dieses Ereignis in den Hintergrund getreten sein.

18 Strategien wurden untersucht

In einer Studie hat AIHTA nun nationale Strategien und Programme zur Prävention und Bewältigung von NCD analysiert. Insgesamt wurden 18 Strategien aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Finnland, Irland, Großbritannien, Kanada und Australien untersucht. Darüber hinaus wurden die Evaluationsergebnisse von insgesamt elf Programmen anhand von 21 wissenschaftlichen Artikeln analysiert. Die meisten Studien zeigten positive Effekte auf Mortalität, Krankheitslast, Lebensqualität, Selbstmanagement oder Gesundheitskompetenz, aufgrund der Heterogenität der eingeschlossenen Studien und der teilweise geringen Evidenzlage gibt es jedoch keine definitiven Abschätzungen zur Wirksamkeit Die Programme könnten entstehen. AIHTA hat jedoch Empfehlungen entwickelt: Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sollten bereits in der frühen Kindheit ansetzen und die sozialen Determinanten von Gesundheit mit einem „Gesundheit in allen Politikbereichen“-Ansatz berücksichtigen. Laut AIHTA-Bericht ist es für erfolgreiche NCD-Strategien auch wichtig, dass die Evaluierung geplant wird, bevor Programme und Maßnahmen implementiert werden. Deutschland hat beispielsweise die Verpflichtung zur Evaluation von Disease-Management-Programmen gesetzlich verankert. Aber Nachbarn haben das Problem, dass Studien zur Wirksamkeit dieser Programme oft wenig Sinn machen.