Die Unwetter richteten in der Nacht zum Dienstag vor allem im östlichen Oberösterreich erhebliche Schäden an. Die Sturmfront zog nördlich der Steiermark durch die Gebiete Kirchdorf, Steyr-Land, Linz-Land, Perg und Urfahr.
28.06.2022 06.56
Online ab heute, 18.56 Uhr
Es blitzte, es regnete, manchmal golfballgroße Hagelkörner und der starke Wind tat sein Übriges. „Es gab überflutete Gebäude, aus Aufzügen gerettete Menschen oder beschädigte Hageldächer“, sagte Thomas Dreibelmeier von der Landesfeuerwehr.
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Heftige Regenfälle ließen den Stausee Klaus anschwellen
Die stärksten Niederschläge wurden in Windischgarsten (Kreis Kirchdorf) mit 71 Litern pro Quadratmeter gemessen. Dies ist etwa die Hälfte der üblichen Niederschläge in der Region für den gesamten Juni. Dort mussten viele Keller ausgepumpt und die Straßen von ausgelaugtem Boden befreit werden. Die Wassermassen würden auch den Stausee bei Klaus in der Pyhrnbahn zu einer gefährlichen Gefahr machen, sagt Dreibelmeier. Denn mehr als 200 Kubikmeter Wasser wurden aus dem Tank abgelassen, was automatisch zu einer Hochwasserwarnung der Stufe zwei führt. In der Folge wurden in den Gemeinden unter der Staumauer zwölf Feuerwehrleute alarmiert. Größere Überschwemmungen gab es jedoch nicht. laumat.at/Matthias Lauber Unter dem Stausee Klaus war eine riesige Fontäne zu sehen
Mehr als 200 Operationen in drei Stunden
In Niederneukirchen (Region Leeds-Land) stürzte ein Baum auf ein Auto, verletzt wurde niemand. Generell mussten viele umgestürzte Bäume gereinigt werden und auch die Stromkabel trafen die Bäume und mussten wiederhergestellt werden. Insgesamt waren mehr als 80 Feuerwehren mit 1.200 Mann über Nacht mit mehr als 200 Einsätzen beschäftigt. Einige Reinigungsarbeiten werden bis zum Morgen andauern.
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6,5 Mio. € Schaden für die Landwirtschaft
Vor allem in der Landwirtschaft sind wieder große Verluste zu beklagen. Nach einer ersten Schätzung der Hagelversicherung wurden auf rund 16.000 Hektar Land Getreide, Raps, Mais, Sojabohnen, Wiesen und Obst beschädigt. Der Schaden soll rund 6,5 Millionen Euro betragen.