Zwei Drittel aller Fälle
     Forscher*innen identifizieren 4 unerkannte Risikofaktoren für einen Schlaganfall



     Foto: Getty Images/Justlight

Starke Kopfschmerzen sind ein wesentliches Schlaganfall-Symptom. Wichtige Risikofaktoren werden laut einer aktuellen Untersuchung im Vorfeld häufig nicht erkannt. Bei zwei Dritteln aller Schlaganfälle werden wichtige Risikofaktoren zuvor nicht diagnostiziert. Das ergab jetzt eine Untersuchung aus der Schweiz. Plötzlich auftretende starke Kopfschmerzen, Sprachstörungen und Lähmungen sind typische Anzeichen für einen Schlaganfall – rund 270.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr diese Herz-Kreislauf-Erkrankung, die ernste Folgen haben kann. Eine Studie zeigt jetzt, dass wichtige Risikofaktoren jedoch häufig unerkannt bleiben. Vier stehen dabei besonders im Fokus.

Schlaganfall: 4 wenig bekannte Risikofaktoren

Rauchen, Alkohol, Stress und Bewegungsmangel gelten als wichtige Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Eine Schweizer Studie, die Daten von rund 4.000 Schlaganfall-Patient*innen aus den Jahren 2003 bis 2018 analysierte, zeigt jetzt, dass mehr als zwei Drittel von ihnen zuvor an einem unerkannten Hauptrisikofaktor gelitten haben. Demnach wussten rund 800 Teilnehmende nichts von bestimmten Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit ihrem Schlaganfall standen.

Die 4 häufigsten unerkannten Risikofaktoren für Schlaganfall

“Wir haben noch immer ein Gesundheitssystem, das auf akute Krankheiten und weniger auf chronische Krankheiten oder Präventionsmaßnahmen ausgelegt ist”, erklärte André Rêgo vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne, der die Ergebnisse jetzt auf dem European Academy of Neurology Kongress vorstellte. Um das Ziel einer gesünderen Bevölkerung zu erreichen, müsse sich das ändern.

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Unerkannte Risikofaktoren häufig bei Jüngeren

Nicht diagnostizierte Risikofaktoren traten insbesondere bei Jüngeren auf, aber auch im Zusammenhang mit der Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels (Kontrazeptivums) bei Patientinnen unter 55 Jahren oder bei Raucherinnen ab einem Alter von 55 Jahren. Gleichzeitig waren in der Gruppe weniger Patientinnen, die Übergewicht hatten oder Thrombozyten­aggregationshemmer (gegen Thrombosen) einnahmen. Dieses “Übergewichtsparadox” könnten sich die Wissenschaftler*innen bisher nicht ganz erklären, so Rêgo. Vermutlich liege es an der Falschannahme, dass ein normales Gewicht automatisch mit einem gesunden Lebensstil einhergehe.


Quellen: focus.de, aerzteblatt.de, gesundheitsinformation.de, schlaganfall-hilfe.de Weitere Informationen zu den Themen Schlaganfall und Herzgesundheit erhalten Sie hier: Gesundheit Gesundheit Alles rund um das Thema Gesundheit und Ernährung Beschreibung anzeigen