Aus Sicht der ÖBB ist es nachvollziehbar, dass sie auf die oberirdische Variante setzen. Das gehe aber zu Lasten der Lebensqualität im Quartier, sagt Rhomberg. Güterzüge würden dann über Nacht durch die Stadt rumpeln. “Das kann einfach nicht sein.” Rhomberg kann auch die Aussage in der Studie nicht nachvollziehen, dass 120 Gebäude für die Geschossvariante Platz machen müssten. Er bezweifelt, dass es notwendig ist, ein so riesiges Baufeld zu erschließen, um eine unterirdische Variante zu bauen. Der oberirdische Schienenausbau hat laut Zwischenbericht wirtschaftliche und zeitliche Vorteile. Für die ÖBB steht noch nichts fest. Diese Variantenstudie zeigt technisch, was zu welchem Preis und mit welchem Aufwand möglich ist. Auf dieser Grundlage würden nun weitere Gespräche geführt, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair.
Entwurf und Bau dauern zehn Jahre
Für jede Variante wird die Zeit knapp – rund zehn Jahre dauern Planung und Bau. „Was jetzt gebraucht wird, ist eine klare Entscheidung der Landesregierung, der Kommunen, der Bürgerinnen und Bürger gemeinsam, wir wollen eine Variante des Bodens und dann können wir darüber reden, wie wir das bauen und möglichst wirtschaftlich gestalten können.
Ausbau der Bahnkapazität notwendig
Vorarlbergs Wirtschaft muss in den kommenden Jahrzehnten die Schienenkapazitäten dringend ausbauen, um ihre Güter zu bewegen. Die Verlängerung zwischen Wolfurt und Lochau ist geplant. In einer Studie, die seit Montag auf dem Tisch liegt, wurden drei Varianten betrachtet: oberirdisch, unterirdisch und eine hybride Variante, die teilweise unterirdisch wäre. Bürgermeister entlang der Strecke wollen eine Bodenvariante, die ÖBB sehen Vorteile in der Bodenvariante. Aber festlegen will sich noch niemand. Mobilitätsstadtrat Daniel Zadra (Grüne) will nun eine offene Debatte.