Kulturmagazin 01.07.2022 Maria Happel im Gespräch Das Festival beginnt am Samstagnachmittag (2. Juli) mit einer großen Eröffnungsparty im Kurpark, gefolgt von der Premiere der ersten von vier Produktionen mit Tschechows „Die Möwe“ unter der Regie von Torsten Fisher. In Reichenau weht wieder die Fahne der Festspiele – in neuen Farben: Gelb-Blau-Grün mit stilisierter Berglandschaft und dunkelblauen Jugendstil-Schriftzügen, die Plakate weisen auch den Weg zum Theater. Mit Trommeln und Trompeten, sagt Maria Happel, wolle sie den Neuanfang feiern und lade zum Kurpark Free Art Festival mit Parade, Lesungen, Performances und Kinderprogramm ein. „Der Punkt ist, ich will einfach gutes Theater mit guten Schauspielern machen“, sagte Maira Happel HERR JODLBAUER „In erster Linie soll es eine Botschaft sein, dass die Kunst, die in diesem Sommer hier schon immer einen festen Platz hatte, zurückkehrt“, sagt der Regisseur. Ein Zeichen, das auch die Region aufatmen lässt: Die Reichenauer Festspiele mit ihren 30-40.000 Besuchern sind seit jeher ein großer Wirtschaftsfaktor. Inhaltlich steht die Regie in der Tradition ihrer Vorgänger: ein luxuriöses Schauspieltheater und eine Konzentration auf die Literatur der Jahrhundertwende. “So wie man ein Schiff nicht wenden kann, wenn es sich mit voller Geschwindigkeit bewegt, besonders wenn es so groß ist, muss man diese Kursänderung, wenn man will, mit Vorsicht angehen.”

Gemeinsam mit dem Max-Reinhardt-Seminar

Erstmals in diesem Jahr kooperiert Maria Hapel mit dem von ihr geleiteten Max-Reinhardt-Seminar – eine „Eigenkooperation“ sozusagen. Das neue Spielzimmer wird zur Bühne für Schüler, die ab Sonntag, 3. Juli, Wedekinds „Frühlingserwaken“ unter der Regie von Christian Berkel zeigen. „Denn ich möchte die Entwicklung des Theaters nicht verpassen, man muss auf die Menschen hören“, sagt Hapel. Neben Zuckmayers bereits für 2020 geplantem „Der Teufels General“, einer Inszenierung der neuen Intendantin als Zeichen der Wertschätzung, wird Neil Simons Komödie „Ein ungleiches Paar“ zu sehen sein. FÜR FRANKL Sandra Cervik und Nils Arztmann in „Die Möwe“

Torsten Fisher inszeniert „Die Möwe“

Und der aus der Josefstadt bekannte Regisseur Torsten Fischer rückt Tschechows „Möwe“ ins Rampenlicht, die bis ins Amphitheater verlängert wurde. Klischeehaft und zeitlos nähert sich Torsten Fischer Tschechow, frei von Korbsesseln, Leinenanzügen und Samowar, aber auch vom tragischen Ton. Torsten Fischer: „Tschechow will ganz realistisch und unansehnlich sein – und er nennt es schamlos eine Komödie. Dabei geht es um Mord und Totschlag, Eifersucht, Kälte, menschliches Versagen, Arroganz und Ignoranz, Lügen und Betrug und Selbstmord des jungen Mannes.“ Sandra Cervik, Martin Schwab, Nils Artzmann oder Claudius von Stolzmann sowie Happels Tochter Paula Nocker, Gewinnerin des Nestroy-Preises, stechen in dem Stück für den Sommerurlaub in Kunstkreisen hervor.

Neue Serie “Alte Meister”

Neu in Reichenau ist die Reihe „Alte Meister“, in der die Herren Beil, Stein, Peymann, Pohl und Co. geben ein Bild von ihrem Erfahrungsschatz. Für Kinder gibt es Prokofjews „Peter und der Wolf“ ohne Risiko auf Schloss Reichenau, für Jugendliche 50 Prozent Ermäßigung, für Menschen ohne Auto eine Busfahrt Reichenau – Wien und für viele Reichenau-Freunde den Komfort, der einem nicht reicht viel. hier vorerst ändern. „Der Punkt ist, ich will einfach gutes Theater mit guten Schauspielern machen“, sagt Hapel.

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Theater Reichenau – Festspiele Reichenau, 2. Juli bis 6. August 2022

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