dpa/Christian Gutmann Audio: rbb24-Inforadio | 06.07.2022 | Aline Lepsch Bild: dpa/Christian Guttmann Nach den Regenfällen hat sich die Lage auf der Lieberoser Heide stabilisiert – der Waldbrand ist aber immer noch nicht unter Kontrolle. Noch sind über 80 Hektar betroffen. Die Drohnen sollen Glut im Munitionsbereich aufspüren. Regen und kühlere Temperaturen stabilisierten am Donnerstag die Lage im Waldbrandgebiet Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald). Der groß angelegte Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Streitkräften geht jedoch weiter. Nach Angaben des Landkreises brannte der Wald am Donnerstag auf einer Fläche von 84 Hektar ab.

Wenig Erleichterung vom Regen

„Der Regen hat wenig geholfen“, sagte Kathrin Veh, Sprecherin des Kreises Dahme-Spreewald, am Nachmittag. Die Glut ist 15 bis 20 cm tief. „Wir brauchen mehr Regen“, sagte Veh. In der Nacht und am Morgen kam es in der Gegend zu Niederschlägen. Nach Beobachtungen von rbb-Journalisten vor Ort regnete es am Vormittag nur leicht. Nach Angaben des Landkreises breitete sich das Feuer nicht weiter aus. Das Feuer brach am Montag aus noch ungeklärter Ursache aus. Eine Geruchswarnung besteht weiterhin für die Städte Eisenhüttenstadt und Friedland sowie die Gemeinden Lawitz, Grunow-Dammendorf, Siehdichum, Schlaubetal und Neuzelle. Nach Angaben der Regionalleitstelle Oderland besteht keine Gefahr.

Drohnen sollen Glut erkennen

Um den Brand besser löschen zu können, seien am Nachmittag zwei Drohnen bei einem Spezialteam der Johanniter in Cottbus angefordert worden, erfuhr der rbb aus der Leitstelle Lausitz. Die Drohnen sind mit Wärmebildkameras ausgestattet und sollen nach Glut suchen, auf die Löschhubschrauber Wasser werfen sollen. Am Nachmittag waren vier Hubschrauber im Einsatz. Zu den beiden Löschhubschraubern der Bundespolizei gesellten sich zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr. „Heute wollen wir so viel Wasser wie möglich in die Gegend bringen. Die Wetterbedingungen bieten dafür die besten Voraussetzungen: Regen und niedrige Temperaturen. Ziel ist es, den Brand heute zu löschen“, sagte Bezirksbrandmeister Christian Liebe.

Engel: “Flammen haben sich tief in Moorleichen gefressen”

Aktuell sind in der Lieberoser Heide 180 Einsatzkräfte und 30 Fahrzeuge im Einsatz. Der Kreis kündigte am Donnerstagnachmittag an, vor Ort weiter zu schreiben. Zusätzlich werden morgen früh vorsorglich weitere Wasserstraßen östlich des Brandes angelegt. „Wir erwarten, dass der Wind in der Nacht stärker wird und aus West kommt. Deshalb wollen wir die Ostseite weiter stärken“, sagt Christian Liebe. „Wir haben fast keine offenen Flammen. Das Wetter hat uns über Nacht sehr geholfen“, sagte Liebe. Landrat Stephan Loge (SPD), der sich erneut vor Ort ein Bild machte, ergänzte: „Wir haben die Lage hier mit dem Waldbrand in der Lieberoser Heide im Griff. Wir haben es konsequent geschafft, Evakuierungen aus den Nachbardörfern zu vermeiden.“

„Das Ziel ist es, heute das Feuer zu löschen“

Nach Angaben des brandenburgischen Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel kann der Brand nur mit weiterem Regen vollständig gelöscht werden. Aufgrund der Munitionsladung konnten die Rettungskräfte nicht nahe genug an den Brandherd herankommen, und der betroffene Bereich befand sich in einem Andockbereich. Die Flammen “fraßen” sich tief in den Sumpfkörper, sagte Engel dem rbb. Um die Hitze am Boden zu bekämpfen, reicht Löschwasser nicht aus, hier ist Niederschlag nötig. Auch beim letzten Waldbrand in der Lieberoser Heide im Jahr 2019 löschten Niederschläge das Feuer schließlich. Der schlechte Zustand der Wege sei nach wie vor eine große Herausforderung für die Einsatzkräfte, sagte Brandbezirkshauptmann Liebe. Es war schwierig, sich dem Brandherd zu nähern. Der technische Kundendienst ist vor Ort, um die Wanderwege passierbar zu machen. Außerdem erschwert der mit Munition kontaminierte Bereich die Aufgabe. Das Feuer darf nur von zugelassenen Wegen aus gelöscht werden. Die Lieberoser Heide in der Niederlausitz war mit rund 27.000 Hektar einer der größten Truppenübungsplätze der DDR. Das Gelände wurde auch während des Zweiten Weltkriegs genutzt.

Die Polizei ermittelt zur Brandursache

Löschhubschrauber der Bundespolizei entnehmen Wasser aus dem Großen Ziestesee, dem Teerofensee und dem Byhlener See. Der Wasserstand in den Seen wird kontrolliert. Einige der Seen sind mit Munition verseucht und sollten nicht viel Wasser verlieren. Die Polizei ermittelt, ob der Waldbrand möglicherweise durch Brandstiftung oder Brandstiftung verursacht wurde. Konkrete Erkenntnisse dazu gebe es nicht, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd. Ausstrahlung: Antenne Brandenburg, 7. Juli 2022, 6 Uhr