Sommerzeit ist Zeckenzeit: Diese Tierchen sind überall in der Natur zu finden. Ob auf Blättern, Gras oder Unterholz. Durch den Klimawandel finden Blutsauger, die gefährliche Krankheiten übertragen können, nun bessere Lebensbedingungen vor.
Heiße Sommer ziehen neue Arten an
Wärmere Temperaturen ziehen auch neue Arten an: Die neue Zeckenart Hyalomma marginatum ist mittlerweile immer häufiger in Europa zu finden. Sie stammt eigentlich aus den Subtropen und wird auch tropische Riesenzecke genannt. Obwohl diese Art große Säugetiere wie Pferde und Rinder als Wirte bevorzugt, werden auch Menschen oft gebissen, wie “Der Standard” berichtet. Experten sind besorgt, weil diese Zeckenart Krankheiten wie das hämorrhagische Krim-Kongo-Fieber übertragen kann, das Blutungen verursacht und in 5 bis 30 Prozent der Fälle tödlich endet. Die tropische Riesenzecke wurde erstmals 2018 in Österreich entdeckt. Forscher vermuten, dass einige Exemplare erfolgreich in Österreich überwintert haben. „Diese Zecken kommen mit dem Vogelzug zu uns, im Frühjahr, wenn Vögel von Süden nach Norden ziehen“, erklärt Georg Showerer, Parasitologe bei der AGES, gegenüber dem Standard.
Die Riesenzecke jagt aktiv
Im Gegensatz zu einheimischen Zecken jagt Hyalomma marginatum tatsächlich aktiv. „Heimische Zecken wie Waldzecke oder Zecke sind Hinterhälter, die im Gras darauf warten, dass jemand vorbeikommt. Die tropische Riesenzecke sucht aktiv ihren Wirt auf und folgt ihm auch hundert Meter weit“, sagt Duscher. Das Ungeziefer kann seine Opfer bis zu neun Meter weit sehen. Mit fünf bis sechs Millimetern ist die tropische Riesenzecke etwa doppelt so groß wie andere einheimische Arten. Dank ihrer langen Beine können sie sich auch schneller fortbewegen. Ihr Rückenschild ist einfarbig braun. Wenn Sie gebissen werden, sollten Sie sofort zum Arzt gehen, raten Experten.
Tragen Sie Kleidung mit langen Ärmeln
Wie schützt man sich am besten vor Zecken? Zum Wandern wird langärmlige Kleidung empfohlen. Die häufigsten durch Haushaltszecken übertragenen Krankheiten sind die Lyme-Borreliose und die durch Zecken übertragene Enzephalitis (FSME). Im vergangenen Jahr haben sich 115 Menschen mit FSME infiziert, gegen die es eine wirksame Impfung gibt. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Die Zahl der Infektionen in Österreich wird auf 25.000 bis 70.000 pro Jahr geschätzt. Nav-Account rote Zeit05.07.2022, 21:44| Bsp.: 05.07.2022, 21:44