Da die Einnahmen aus der Mineralölsteuer zurückgehen, will der Bundesrat eine Ersatzsteuer für Elektroautos einführen. Die SVP ist «entschlossen dagegen».
1/3 Um das Klimaziel zu erreichen, wird nach Einschätzung des Bundesrates künftig ein grosser Teil der Schweizer Fahrzeugflotte aus Elektroautos bestehen. Elektroladestation bei Dübendorf.Tamedia Dadurch sinken jedoch die Einnahmen aus der Mineralölsteuer auf Benzin und Diesel weiter. Daher muss es ersetzt werden. Schnellladestation für Elektroautos der EWZ an der Pfingstweidstrasse in Zürich.Tamedia Allerdings wird die Kfz-Steuer nicht wie auf Benzin erhoben. Denkbar ist laut Bundesrat ein System wie bei der LSVA, bei dem ein Schreiber die Steuer festlegt. Ladegerät für Elektroautos in Zürich.Tamedia Keine Treibhausgase mehr bis 2050 – das ist das Klimaziel. Doch dafür müsse der Fahrzeugbestand in der Schweiz künftig hauptsächlich aus Elektrofahrzeugen bestehen, schreibt der Bundesrat in seiner Medienmitteilung vom Mittwochnachmittag. Dadurch sinken die Einnahmen aus der Mineralölsteuer. “Sie werden auf Dauer nicht mehr ausreichen, um den finanziellen Bedarf zu decken.” Die Einnahmen aus der Erdölsteuer sind in den letzten Jahren stetig zurückgegangen, von rund 3 Milliarden Franken im Jahr 2011 auf rund 2,7 Milliarden Franken im Jahr 2021. Daher sollte für Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen, etwa Elektroautos, eine Ersatzgebühr erhoben werden. Der Bundesrat rechnet damit, dass die neue Steuer bis 2030 in Kraft tritt. Doch dazu bedarf es einer Volksabstimmung, denn die Ersatzsteuer erfordert eine Verfassungsänderung. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 29. Juni die Eckwerte (siehe Kasten) für die Ersatzabgabe festgelegt und das Departement für Umwelt und Verkehr (UVEK) sowie das Finanzdepartement (EFD) mit der Ausarbeitung eines Gesetzespakets beauftragt.
Die SVP gehe «entschlossen» gegen ihn vor
Der Vorschlag des Bundesrates wird von der SVP kritisiert. «Die SVP lehnt eine Kilometersteuer auf Elektroautos kategorisch ab», sagte Fraktionschef Thomas Aeschi. Und dazu: „Nicht jeder Straßenkilometer soll einzeln bepreist werden, während der ÖPNV aus allgemeinen Bundesmitteln und damit aus Steuerzahlern finanziert wird.“ Dann sollte der Strasseninfrastrukturfonds ähnlich wie der Bahnfonds ausgestaltet und aus allgemeinen Bundesmitteln finanziert werden, sagt Aeschi. TCS hingegen signalisiert Zustimmung: „Es ist klar, dass durch die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs auf Dauer die Mittel für den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur knapp werden und eine andere Finanzierungsquelle gefunden werden muss“, so der Sprecher sagte Daniel Graf. Die Strombesteuerung ist eine zu prüfende Option. Wichtig ist, dass die Nutzer nicht mehr bezahlen als heute und das neue Steuersystem nicht der „Regulierung der Mobilität über den Preis“ dient.