„Die Zusammenarbeit zwischen der NATO und der EU ist ein wichtiger Bestandteil der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU“, sagte Nehamer zuvor. Allerdings, so die Bundeskanzlerin, sei der Nato-Beitritt “für uns in Österreich keine Abwandlung des Denkens”. Das für die Kanzlerin noch wichtigere Treffen stand jedoch auf der Post-Dinner-Agenda – das des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dass die beiden sich überhaupt begegnet sind, beweist, dass die lange Eiszeit zwischen Österreich und der Türkei vorbei ist. Das letzte Treffen zwischen einem österreichischen Bundeskanzler, damals Werner Feiman, und Erdogan liegt neun Jahre zurück.
“Chance für den Frieden”
Nehamer sieht Erdogan als Vermittler im Gespräch mit Kreml-Chef Putin. Der türkische Präsident wird sowohl aus der Ukraine als auch aus Russland gehört. Und Verhandlungen, „das ist eine Millimeterarbeit“, sagt Nehammer. Daher sieht der Kanzler seinen eigenen Beitrag zu einem Verhandlungsweg als Puzzleteil. “Wir dürfen nicht aufhören, für den Frieden unser Bestes zu geben.” Nehammer hofft auch, dass die Türkei helfen kann, das Getreideembargo gegen die Ukraine zu brechen. In einem Telefongespräch versprach Putin, ukrainische Häfen nicht anzugreifen, wenn sie ihre Minen räumen. „Aber ohne Sicherheitsgarantien geht das nicht“, sagte er. Und die Türkei bot an, solche Garantien zu übernehmen.