Schwere Unwetter haben in Kärnten große Schäden angerichtet. Ganze Städte wurden durch Erdrutsche und Überschwemmungen zerstört. In der Gemeinde Treffen wurde ein 82-jähriger Mann von einem Trümmerstrom mitgerissen und getötet. Eine zweite vermisste Person wurde lebend herausgezogen. In den Sitzungen, in denen nun darüber diskutiert wird, ob der Zivilschutzalarm teilweise aufgehoben wird, bleibt Arriach vorerst bestehen. Die Reinigungsarbeiten wurden am Donnerstag fortgesetzt. Ein neuer Katastrophenhilfezug der Feuerwehr unterstützt die örtlichen Einsatzkräfte. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung der wichtigsten Infrastruktur und der Versorgung der Bevölkerung. Die Stromversorgung wurde teilweise wiederhergestellt. Am Nachmittag waren noch 350 Haushalte ohne Strom, bei Einbruch der Dunkelheit sollen es 150 sein.
Die Zuschauer erschweren die Arbeit
Die Arriach war noch immer nur per Helikopter erreichbar. Straßenarbeiten für Einsatzkräfte wurden von Himmelberg durchgeführt. Allerdings hätten Bürger und Zuschauer die Aufgabe erschwert, sagte Oberbürgermeister Gerald Ebner (FPÖ) und nutzte dabei die derzeit für Einsatzfahrzeuge vorgesehenen Wege.
Der Sturm richtete in der Gemeinde Arriach in Kärnten schwere Schäden an. APA/GERD EGGENBERGER
Die Schadensbegutachtung in Arriach sei nun abgeschlossen, sagte Bürgermeister Ebner. “Jetzt versuchen wir, geschlossene Häuser und Farmen zu entwickeln.” Sehr positiv ist, dass am Donnerstag 80 Prozent der Gemeinde aufgetankt wurden. Aber: “Wir haben ein paar Häuser, die bis unters Dach mit Schlamm bedeckt sind”. Die Menschen wurden in Unterkünften oder bei Nachbarn untergebracht. Der Schaden für Arriach liegt im zweistelligen Millionenbereich, schätzt der Bürgermeister.
Die Wasserversorgung läuft noch nicht überall
Bei den Sitzungen könne der Zivilschutzalarm teilweise wieder aufgehoben werden, darüber werde noch beraten, sagte Landeshauptmann Bernd Riepan. Die Wasserversorgung läuft noch nicht überall. Es ist ein Wassertank entstanden, in dem sich die Menschen selbst bedienen können.
Versammlungen der Kärntner Gemeinde wurden durch Schlammlawinen und Überschwemmungen vollständig zerstört. APA / EXPA / JOHAN GRÖDER
Zu den Problemen beim Bau einer Behelfsstraße nach Arriach sagte Riepan, die Polizei Feldkirchen werde nun den Regelbetrieb sicherstellen. Es ist sehr schwierig, eine Straße zu bauen, auf der sich schwere Fahrzeuge wie Tieflader bewegen können. “Aber wir arbeiten hart und versuchen, eine Lösung zu finden.” Außerdem wird untersucht, ob die ebenfalls beschädigte Buchholzer Landesstraße ausreichend saniert und asphaltiert werden kann. Der Durchbruch auf der Millstätter Straße (B98) zwischen Treffen und Afritz wird für Freitag erwartet.
“Nur ein großes Loch”
„Es ist eine der schlimmsten Katastrophen, die wir in unserem Bundesland je erlebt haben“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf einer Pressekonferenz. Bitten Sie Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) um einen weiteren militärischen Hilfseinsatz – „nach Bedarf.“ Krisen- und Schulpsychologie. Kaiser kündigte für Freitag eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts an, zu der Oppositionsparteien eingeladen werden. Dies ist Hilfe für das von der Sturmkatastrophe betroffene Gebiet. Inzwischen wurden auch verschiedene Spenden- und Unterstützungsaktionen gestartet. So bietet beispielsweise die Arbeiterkammer ihren Mitgliedern zinslose Darlehen an und die Gemeinde Arriach selbst hat auf ihrer Website eine Spendenaktion gestartet. Katastrophenschutzbeauftragter Daniel Fellner (SPÖ) sagte, am Donnerstag seien 650 Frauen und Männer im Katastrophengebiet eingesetzt worden. Man dringt „Maß für Maß“ in den Schadenszustand vor, jetzt heißt es „viele Hände, schnelles Ende“. Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, die Hauptzufahrt nach Arriach aus dem Geländetal sei auf 2,5 km nicht mehr vorhanden, es gebe „nur ein großes Loch“.
„Wer helfen kann, hilft“
Finanzvorstand Gaby Schaunig (SPÖ) kündigte Mittel für den Wiederaufbau an. Für Personen, die ihr Hab und Gut verloren haben, steht das „Notfall-Hilfe-Set“ zur Verfügung. Außerdem sollen Kreditsperren aufgehoben und Ersatzwohnungen für Obdachlose gesucht werden, um Arbeitsmarktprojekte zu organisieren, um „längerfristig zu helfen“. Die Politiker dankten den Einsatzkräften und drückten den Opfern ihr Beileid aus. Treffensbürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) lobte die Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft. “Wer helfen kann, hilft.” Über den 82-Jährigen, der bei einem Erdrutsch ums Leben kam, sagt er: „Ich habe einen guten Freund und Nachbarn verloren.“ (APA)