Die EU trifft sich mit dem Kreml, um den Transit nach Kaliningrad zu blockieren Litauen blockiert seit Mitte Juni den Transit von sanktionspflichtigen Waren in der russischen Enklave Kaliningrad. Nun soll Moskau ein EU-Abkommen dienen. Vilnius wirft Deutschland Einschüchterung durch Russland vor. Gepostet: vor 59 Minuten | Aktualisiert: vor 47 Minuten Litauen blockiert den Transit einiger Waren in die russische Enklave Kaliningrad – und beruft sich auf EU-Sanktionen.Berichten zufolge laufen Gespräche mit der EU, um die Maßnahme zu beenden, insbesondere auf Drängen Deutschlands. EU-Verhandlungsführer können über Konfliktprävention sprechen. Russland hat wegen seiner Blockade von Kaliningrad in Litauen mit Vergeltung gedroht. In den baltischen Staaten droht eine neue Konfrontation. Nun entspannt sich der Streit um das Reiseverbot offenbar, als die EU einlenkt. Wie der „Spiegel“ vorab berichtet, will die EU-Kommission dem Kreml mit einer Einigung begegnen. Die “Klärung” soll bald kommen. Ebenso kann Moskau die Transitstrecke nach Kaliningrad weiterhin für alle Waren nutzen, allerdings nur eingeschränkt.

Konflikte innerhalb der EU

Litauen hat unter Berufung auf EU-Sanktionen seit dem 17. Juni den Transport von Waren wie Baumaterialien, Metallen und Kohle in die russische Enklave verboten.Das in Brüssel ausgehandelte Abkommen soll nun eine Kontroverse zwischen Russland und der EU beenden, offenbarte aber auch tiefe Spaltungen innerhalb der russischen Enklave EU über den Umgang mit Moskau. Russische Güterzüge dürfen auch sanktionierte Güter wie Stahl und Aluminium zurück nach Kaliningrad transportieren. Aber das sind nur die Mengen, die vor dem Krieg geliefert wurden. Luft- und Seewege sind von Sanktionen ausgenommen. Wie viel die Russen künftig in die Exklave liefern dürfen, wird anhand der litauischen Zollpapiere der letzten Jahre festgelegt. Diese Verordnung zielt auch darauf ab, den Export von Produkten in andere Länder durch Kaliningrad und die Umgehung von EU-Sanktionen zu verhindern.

Litauen: Deutschland wird von den Russen eingeschüchtert

Der Deal ist schwierig. Die EU will ein Engagement der Regierung in Vilnius vermeiden. Der “Spiegel” berichtet aus litauischen Regierungskreisen, Berlin sei offensichtlich verärgert über das Vorgehen Litauens. Auch der Transfer von Russland nach Russland ist unter Sanktionen erlaubt. Er sagte am Donnerstag in Vilnius: „Die Deutschen üben Druck auf die Kommission aus, damit Kaliningrad nicht mit Sanktionen belegt wird. “Sie haben Angst, dass ihre Soldaten in einen militärischen Konflikt geraten und von Russland eingeschüchtert werden könnten.” Der litauische Präsident Gitanas Nauseda (58) bekräftigte am vergangenen Samstag, dass die EU gegenüber Moskau beim Transit russischer Waren nach Kaliningrad keine Zugeständnisse machen solle. (Person)