Das Projekt soll das Museum in Salzburg noch attraktiver machen. Es gehe aber auch um eine sinnvolle Nutzung des historischen Baubestands, die Generalsanierung des Neubaus und den zusätzlichen Grün- und Freizeitraum für die Altstadtbewohner, sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Mit einem Budget von 31 Millionen Euro ist die Anlage Belvedere nach den Plänen für die Festspielhäuser das größte Projekt im Kulturprogramm der Staats- und Stadtbauten. Attraktive Kellerexponate zu gestalten, ein in sich geschlossener Gang im Inneren des Museums und eine verbesserte Erschließung der Neuen Residenz seien große Herausforderungen für Architekten, sagte Roland Gnaiger, Vorsitzender der Jury. Das Siegerprojekt erfüllte alle Erwartungen. Der zweite Innenhof des neuen Hauses, der derzeit als Parkplatz genutzt wird und weitgehend unbekannt ist, soll zum „Giardino Segreto“, einem mit hohen Bäumen bepflanzten Garten, umgestaltet werden. Das Herzstück dieses Hofes ist ein konischer Springbrunnenring, aus dessen großer Öffnung Licht in das Untergeschoss fällt. Architekt Michael Salvi erläuterte die Grundidee rund um dieses zentrale Element – ähnlich einer Windmühle – eine Abfolge von unterirdischen Schauräumen, von denen aus immer Sichtverbindungen zum Brunnen bestehen. Insgesamt werden für das Belvedere rund 1.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche geschaffen. Eine Sala Terrena ist als überdachter Freiraum zwischen dem ersten und zweiten Hof konzipiert. Dies unterstreicht auch den künftigen gemeinsamen Eingangsbereich der beiden Museen, der über ein neues Treppenhaus erschlossen wird, das mit seiner Lichtkuppel wie eine Skulptur wirkt. Es solle als zentraler Knotenpunkt der beiden Institutionen dienen und die historische Bausubstanz mit ihren Gewölben integrieren, so Salvi. Auch in Showrooms oder in der Altstadt ermöglichen Treppen optische Akzente. „Wir wollen einen Teppich aus den Höfen des Hauses in die Altstadt legen und die Passagen wiederherstellen“, sagt Architekt Clemens Stadl von Eidos Architekten. Das ehemalige Prunktor auf der Seite des Residenzplatzes – heute Zugang zur Post und zum Panoramamuseum – steht kurz vor der Eröffnung und Aufwertung. Die dort befindlichen Galerien werden enthüllt und die Installation entfernt, um das große Sattler-Panorama zu präsentieren. Dadurch entsteht ein großzügiger Zugang zum Innenhof, den Sie auch von der Kaigasse durch ein Tor erreichen. Der Standort in Salzburg werde ein Aushängeschild für das Belvedere, sagt Museumsdirektorin Stella Rollig zusammen mit Salzburg Museumsdirektor Martin Hochleitner darüber, dass die Erweiterungsvision nun einen Meilenstein erreicht hat. Salzburg Museum und Belvedere bleiben zwei eigenständige Einheiten, können aber viele Synergien nutzen. Auch gemeinsame Ausstellungsprojekte sind möglich – die Architektur lässt auch diese räumlichen Kooperationen zu. Das Salzburg Museum, das derzeit über rund 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügt, erhält im Zuge der Erweiterung weitere 1.000 Quadratmeter. Darüber hinaus veranschlagt das Land rund 15 Millionen Euro für die Generalsanierung der jetzt als Büros genutzten Bereiche der Neuen Residenz. Das Land und die Universität werden vorübergehend verlegt und kehren nach den Bauarbeiten in die neue Residenz zurück. Die Detailplanung erfolgt in den nächsten zwei Jahren, wobei Hochleitner Ende 2026 als möglichen Fertigstellungstermin prognostiziert. (pa)