Obwohl die Corona-Impfung als sicher gilt, leiden manche Geimpfte an diffusen Spätfolgen, die Mediziner im sogenannten Post-Impf-Syndrom zusammenfassen. Puls- und Schmerzattacken bei manchen, körperliche Schwäche und Schwindel bei anderen.

Laut amtlicher Impfkontrolltabelle sind in Deutschland mindestens 63,3 Millionen Menschen (76 % der Gesamtbevölkerung) grundsätzlich geimpft, dh zweimal geimpft. 51,2 Millionen Menschen (61,6%) erhielten auch das erste oder zweite Souvenir. (Stand: 28. Juni 2022). Einige fragen sich jedoch immer noch – oder wieder – was die geringsten Risiken birgt: Impfung oder Coronavirus-Erkrankung?

Auswirkungen des Coronavirus: Die Angst vor Long Covid

Wie viele Menschen von Long COVID betroffen sind, kann noch nicht sicher gesagt werden. Bisherige Studien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Laut einer Metaanalyse von 31 Studien berichteten weltweit 49 % der COVID-19-Überlebenden vier Monate nach der Diagnose über anhaltende Symptome. Die häufigsten Symptome von Long Covid:

Migräne Kopfschmerzen erhöhtes Schmerzempfinden chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) Trägheit Taubheit Kurzatmigkeit, Husten, Engegefühl in der Brust Entzündung des Herzmuskels

Langfristige Covid-ähnliche Symptome treten jedoch auch bei Menschen auf, die zuvor eine Infektion vermieden haben. Teilweise treten die typischen Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen erst in Folge einer Corona-Impfung auf. Experten sprechen mittlerweile vom sogenannten Post-Vaccine-Syndrom bei Patienten, die sich nach der Injektion krank oder schwach fühlen.

Das steckt hinter dem Syndrom nach der Impfung

Die Symptome des Langzeit-Covid-Syndroms und des Post-Impf-Syndroms sind fast gleich, der Unterschied liegt Experten zufolge vor allem in der Schwere der Symptome: Die Symptome sind bei Patienten nach der Impfung meist deutlich schwächer als bei Infizierten die nicht geimpft sind. lassen.

Und nicht nur das: Laut dem Deutschen Ärzteblatt tritt das sogenannte Multisystem-Entzündungssyndrom (MIS-C) immer häufiger auf – vor allem bei Kindern. Verschiedene und unregelmäßige Symptome wie Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Bauch- oder Gelenkschmerzen plagen den Geimpften etwa zwei bis sechs Wochen nach der Impfung als Folge eines überaktiven Immunsystems.

Post-Vakzin-Syndrom: Es gibt kaum wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema

Die Daten zu diesem Thema sind minimal oder nicht vorhanden. Ein Blick in internationale Studien zeigt ein mehr als spärliches Bild. Betroffene fühlen sich oft allein gelassen. Bisher gibt es in Deutschland nur zwei Anlaufstellen für Patienten mit Verdacht auf ein Post-Impf-Syndrom: eine Ambulanz des Universitätsklinikums Marburg und die neurologische Post-COVID-19-Sprechstunde an der Charité in Berlin.

Der Andrang dort ist riesig: Beide haben laut dem Deutschen Ärzteblatt eine Warteliste mit mehr als zweitausend Betroffenen. Ist das ein Grund, an der Impfung zu zweifeln?

Post-Vac-Syndrom: Ursachen bisher unbekannt

Wer ist am häufigsten von dem Syndrom nach der Impfung betroffen? Die genauen Ergebnisse liegen Wissenschaftlern noch nicht vor, über die Ursachen kann bisher nur spekuliert werden. Experten des Universitätsklinikums Marburg gehen derzeit davon aus, dass junge Frauen mit einer Autoimmunerkrankung zur Risikogruppe gehören.

Das Immunsystem greift körpereigenes Gewebe an. Infolgedessen reagiert der Körper nicht wie erwartet auf den Impfstoff. Eine solche Autoimmunerkrankung kann durch Infektionen, einen Stoffwechseldefekt oder Allergien verursacht werden.

Aus diesem Grund wird das Krankheitsbild des Patienten während der Behandlung systematisch gereinigt. Eine bisher nicht entdeckte Allergie oder Unverträglichkeit ist oft der Schlüssel zur weiteren Behandlung. Wird zum Beispiel eine Unverträglichkeit oder verzögerte Infektion behandelt, verschwindet das Impfsyndrom meist.

Corona-Impfung – ja oder nein?

In diesem Punkt sind sich Experten einig: Eine Covid-19-Infektion birgt ein größeres Risiko als eine Impfung.

Das Risiko, Long Covid nach einer Coronavirus-Infektion zu bekommen, ist um ein Vielfaches höher als das Syndrom nach einer Impfung. Das Risiko beträgt hier nur 0,02 bis 0,2 Prozent. Bei den kommenden Impfkampagnen sollte jedoch besonderes Augenmerk auf mögliche Autoimmunprädispositionen gelegt werden. BRISANT / welt.de / aerzteblatt.de