Die Universität sagt die Vorlesung zum biologischen Geschlecht aus Sicherheitsgründen ab

Stand: 18:04 |  Lesezeit: 2 Minuten 
Die Humboldt-Universität in Berlin-Mitte 

Quelle: pa/Bildagentur-online/Schöning Die Biologin Marie Luise Vollbrecht sollte einen Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin halten. Thema: Warum gibt es in der Biologie nur zwei Geschlechter? Aktivisten kündigten einen Protest an, doch die Veranstaltung musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. „Alles am Anfang“ lautet das Motto der diesjährigen „Langen Nacht der Wissenschaften“ an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin. Vor dem Hintergrund der Pandemie und eines Krieges in Europa zeigen die Vorträge, wie unterschiedliche Branchen mit aktuellen Problemen umgehen und welche Lösungsansätze sie bieten. Auch die Biologin Marie Vollbrecht hätte Teil der Veranstaltung sein sollen. In ihrem Vortrag wollte sie darüber sprechen, warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt. Linke Aktivisten riefen zu Protesten gegen die Veranstaltung auf. Die “Taskforce Kritische Juristen” bezeichnete Vollbrechts These als “unwissenschaftlich, menschenverachtend und anti-queer und trans*”. Lesen Sie auch Geben Sie die Geschlechtermeinung ein Aufgrund von Sicherheitsbedenken hat die HU den Vortrag am Samstag kurzfristig abgesagt. Wie die Universität auf Anfrage von WELT AM SONNTAG mitteilte, habe die Polizei mitgeteilt, dass für den Auftritt des Doktoranden eine Protestkundgebung geplant sei. Auch eine Gegendemonstration wurde erwartet. „Wir bedauern sehr, dass Frau Vollbrecht den Vortrag nicht halten kann“, sagt Birgit Mangelsdorf, Kommunikationsleiterin der Hochschule. Die Entscheidung ist keine inhaltliche Aussage, sondern dient der reinen Sicherheit. Wir werden versuchen, die Vorlesung in Zukunft zu decken. „Wir suchen nach einer Möglichkeit, dass Frau Vollbrecht später über ihre Arbeit an der HU sprechen kann.“ Was passiert ist, ist nicht das, was HU will oder sich vorstellt. “Wir begrüßen den Austausch mit uns, auch bei den unterschiedlichsten Ansichten.” Es gibt keine Zensur. Lesen Sie auch Lesen Sie auch Als Co-Autor kritisierte Vollbrecht kürzlich in einem Gastbeitrag für die WELT, dass die öffentlich-rechtlichen Medien Kinder und Jugendliche bereits mit einer „Transgender-Ideologie“ behandeln. Die Autoren beharren in ihrem Text darauf, dass es biologisch nur zwei Geschlechter gibt. Dadurch geriet Folbrecht ins Visier linker Aktivisten. Sie warfen der HU nun vor, „bei dieser ultrafeindlichen Positionierung offenbar ein Auge zuzudrücken“. Folbrecht war verärgert über die Absage. Sie sagte der Bild-Zeitung, die Absage mache sie “traurig”. Der Vorbehalt „an radikale gewalttätige Aktivisten, die kein Verständnis für Biologie haben“ ist verständlich, aber beunruhigend. Von einer sachlichen Debatte könne nicht mehr gesprochen werden, “wenn Veranstaltungen aus Angst vor Gewalt abgesagt werden”. Der Vorfall sei ein weiteres Beispiel für “die radikalen Mittel der Gender-Ideologen”.