In Liezen steht das örtliche Notarztsystem unter Beschuss.  Ursache für den Herztod eines 50-jährigen Patienten am Wochenende.  Ein SPÖ-Abgeordneter aus der Umgebung kritisierte, dass weder ein Notarzt noch eine Visite schnell verfügbar seien.  Dies würde eine Rettung des Patienten unmöglich machen.          
     06.07.2022 29.06       
     Elektronik von heute, 6.29 Uhr.  (Aktualisierung: 7.17 Uhr)

Der tragische Fall sorgt nun seit dem Wochenende für Aufsehen. Der 50-Jährige brach am Sonntag zusammen, nur 40 Minuten nachdem ein Notarzt per Hubschrauber eingetroffen war. Der Arzt konnte den Mann nur für tot erklären.

Das Notarztsystem ist freiwillig

Für die Landtagsabgeordnete Michaela Grubesa (SPÖ) ist das derzeitige Notarztsystem schuld. Grupessa kritisiert, dass weder der Notarzt noch die Visite schnell verfügbar waren: „Leider war dies zu diesem Zeitpunkt bereits der zweite Fall im Raum Liezen. Denn sehr oft finden wir am Wochenende nicht nur keinen Arzt, sondern zwischenzeitlich nicht einmal einen Notarzt. Denn das Notarztsystem hat sich geändert. Von Pflicht zu Freiwilligkeit. Das bedeutet, dass sich die Ärzte zum Wochenenddienst melden müssen“, erklärte Grupessa.

Beamte weisen den Vorwurf zurück

Dies geschehe in geringem Umfang, kritisierte sie. Für Grupessa ist dieser Umstand schuld am Tod des 50-Jährigen. Klaus Pesenbacher, Koordinator des Notarztwesens Steiermark, dementiert: „Nun, in diesem Fall hat es, so bedauerlich es auch ist, nichts mit einer Organisationsstruktur oder einer Organisation hinter den Kulissen zu tun. Da der Erstruf kein so dramatisches Bild ergab, schickte die Rettungsleitstelle sofort einen Krankenwagen und, sobald klar war, dass der Patient einen Herzstillstand erlitt, auch den verfügbaren Notarzthubschrauber“, lehnte Klaus Pesenbacher ab. Ansprüche. Das führte zu einer Wartezeit von 40 Minuten, fügte Pesenbacher hinzu. In einer solchen Notfallsituation sollte unabhängig vom Bundesland Steiermark immer ein Hubschraubernotarzt angefordert werden. Auch die Personalsituation sei angespannt, sagte Pesenbacher. Aber das passiert in ganz Österreich. Dem wolle die Ärztekammer nichts hinzufügen, sagte er auf Nachfrage. Die zuständige Gesundheitsministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) betonte in einer Stellungnahme, dass dieser tragische Fall „nicht auf ein fehlerhaftes System zurückzuführen“ sei.