Klimaministerin Leonore Gewessler will die Vernichtung von Neu- und Neuware verbieten.  Gerade bei Online-Transaktionen würden tonnenweise Retouren im Müll landen.  Die Initiative, die er am „Schwarzen Freitag“ mit Umweltberater Stefan Kaineder (beide Grüne) in Leeds ins Leben gerufen hat, geht auf eine Empfehlung des Klimarates zurück.          
     25.11.2022 11.09       
     Online ab heute, 11.09 Uhr

Nach Schätzungen von Greenpeace wurden im vergangenen Jahr in Österreich 4,6 Millionen Kilogramm ungenutzte Textilien vernichtet, mindestens 1,31 Millionen Pfandpakete mit Kleidung und 120.000 Elektrogeräte landeten im Müll. „Wer diese Zahlen hört, weiß, dass etwas nicht stimmt“, sagte Gewessler, denn gerade die Produktion von Textilien und Elektronik sei energie- und rohstoffintensiv.

„Vernichtung vor allem im Online-Handel“

Gerade im Online-Handel würden durch die Vernichtung von Waren Ressourcen vernichtet. Besser sei es, „einen sozialen Beitrag zu leisten“ und Gebrauchtes weiterzugeben. „Um diese unkontrollierte Verschwendung zu begrenzen, ist es auch notwendig, die Vernichtung von Neu- und Neuware in Österreich zu verbieten.“ Kommende Woche will Gewesslers Ministerium Gespräche mit Branchenvertretern, Sozialverbänden und Organisationen der Zivilgesellschaft aufnehmen, um zu erarbeiten, wie das Keulungsverbot umgesetzt wird. Die Abstimmung mit Koalitionspartner ÖVP steht noch aus.

“Wir bohren hier dicke Bretter”

Vage blieb die Ministerin bei der Frage, wie sich die großen Internetgiganten verhalten würden: “Wir graben hier alle tief”, sie wolle das Problem Stück für Stück angehen und verwies darauf, dass in Spanien, Frankreich bereits Verbote durchgepeitscht worden seien und Deutschland.