Am Montag beriet sich Gewessler mit Unternehmensvertretern und Finanzminister Martin Kocher (VP), Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) wird Berichten zufolge beim heutigen Gipfel nicht anwesend sein. Eine Lösung ist kaum zu finden. Die Erdgasspeicher in Österreich sind derzeit zu 46 Prozent und die OMV zu 71 Prozent gefüllt. Laut Lagebericht der Austrian Gas Grid Management ist die Versorgungslage für Endkunden derzeit gesichert. In den Vortagen flossen teilweise weniger als 100 Gigawattstunden (GWh) pro Tag in Speicher, nachdem die Tagesmengen im Juni meist über 300 GWh lagen. Am Samstag waren es allerdings wieder rund 355 GWh und damit nur rund 1,1 Prozent mehr als in der Vorwoche.
Das Gasausbaugesetz tritt am 1. Juli in Kraft
Bis zur Heizsaison will die Regierung 80 % der Speicherkapazität abdecken. Dafür werden 368 GWh pro Tag benötigt. Neu ist das Gasdiversifizierungsgesetz: Unternehmen, die Gas aus nichtrussischen Quellen nach Österreich bringen und dort nutzen, erhalten einen Teil der Mehrkosten erstattet. Hinsichtlich der Liefermengen aus Russland bewertete OMV die Situation zu Wochenbeginn als stabil. Mitte Juni sanken die Auslieferungen zunächst um 30 Prozent, dann um bis zu 50 Prozent. Laut einem OMV-Vertreter können Verluste derzeit durch Käufe am Spotmarkt ausgeglichen werden. Dass dies jedoch eine teure Alternative ist, zeigt die Preisentwicklung seit Beginn der Krise in der Ukraine: Der Preis für eine Megawattstunde (MWh) liegt aktuell bei rund 152 Euro, vor einem Jahr waren es noch knapp 36 Euro.