In den Niederlanden entsteht derzeit Europas größtes Fernwärmeprojekt. Die 46 km lange Fernwärmeleitung „Warmtelinq“ soll den Rotterdamer Hafen mit Den Haag verbinden. Die Isoliertechnik für die Rohre stammt aus der Region Lilienfeld.
03.07.2022 06.11
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Insgesamt 120.000 Gebäude sollen mit Abwärme aus dem Rotterdamer Hafen beheizt werden. Die Rohre für die Isoplus-Leitung werden in Hohenberg (Kreis Lilienfeld) produziert. Werkseitig erhalten die Stahlrohre die für die Fernwärmetechnik notwendige Kunststoffisolierung. „Der Wärmeverlust auf zehn Kilometern beträgt nur ein Zehntel Grad Celsius“, erklärt Warrant Gregor Wegerer. Von Hohenberg aus werden die fertigen Formstücke in Abschnitten von bis zu 16 Metern Länge auf die Bahnstrecke verladen und in die Niederlande transportiert – insgesamt werden 350 Waggons benötigt. Abhängig von den verfügbaren Zügen dauert die Fahrt zum Ziel etwa eine Woche. Anschließend wird das Fernwärmerohr vor Ort montiert, verschweißt, die Nähte isoliert und etwa einen Meter tief in den Boden gegraben. Isoplus-Rohre werden in Abschnitten von bis zu 16 Metern Länge per Bahn in die Niederlande transportiert.
Der hohe Wasserstand ist eine Herausforderung
Der hohe Grundwasserspiegel in den Niederlanden sei eine Herausforderung, erklärt Wegerer. Aufgrund des nassen Untergrunds sollte die Dämmung besonders hochwertig sein, um Wärmeverluste zu vermeiden. Auch die Fernwärmeleitung muss auf ihrem Weg die Nieuwe Maas unterqueren. Das Rohr muss durch ein Bohrloch unter dem Fluss gezogen werden. „Durch die Reibung mit den Erdarbeiten steigen die Anforderungen an die Dämmung, die deutlich langlebiger sein muss“, erklärt Wegerer. „Warmtelinq“ soll 2023 in Betrieb gehen.