Energieversorger bieten neuen Tarif an
Die Verträge enden mit einer Änderungsmitteilung zum 31. August 2022. In dem Schreiben bieten die Energieversorger allen Kunden einen neuen Tarif ab 1. September 2022 an – wer das (höhere) Angebot annehmen will, muss das neue Angebot ausfüllen und unterschreiben Vertrag abschließen und mit einem Rückumschlag an den Anbieter zurücksenden, laut A.K. Es besteht auch die Möglichkeit, die Rechnungsänderung über einen mit dem Anschreiben versendeten QR-Code abzuschließen. Dies ist postalisch, telefonisch und elektronisch per E-Mail und Website möglich, alle Informationen sind im Schreiben enthalten, wie Urs Harnik, Repräsentant der Energie Steiermark, betont.
Die Preise steigen um 50 Prozent und mehr
Harnick sagte weiter, dass der Grundsatz „Wer schweigt, stimmt zu“ nicht gelte: Wer nicht reagiere, riskiere, ab September nicht mehr beliefert zu werden. „Wir werden im August Erinnerungen an alle Betroffenen versenden“, sagte Harnick. Anders als beim Strom gibt es bei Erdgas derzeit keine klare gesetzliche Regelung der Preisänderungen. Andererseits „umsetzen wir diese Energiepreisanpassung durch einen ganzheitlichen Tarifwechsel, der auch neue AGB inkl. Änderungen des künftigen Preisanpassungsmechanismus beinhaltet“, so der Energie-Steiermark-Sprecher. Energie Steiermark und Energie Graz erhöhen beispielsweise ihre Fernwärmetarife um bis zu 50 Prozent, auch die Erdgaspreise steigen ab dem 1. September um rund 58 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 7.500 Kilowattstunden sind das etwa 29 Euro mehr im Monat. Die Energie Steiermark begründete den Schritt am Dienstag damit, dass die Tarifanpassungen erzwungen worden seien, weil der Gaspreisindex seit 2020 um rund 600 Prozent gestiegen sei. Marktpreise würden nicht hundertprozentig an die Kunden weitergegeben, hieß es.
FPÖ fordert Energiegipfel
Der Energieversorger erwartet in den kommenden Tagen und Wochen viele Kundenfragen. “Aufgrund der vielen Energiethemen auf dem Markt haben wir kürzlich Rekorde von 100.000 Anrufen pro Monat gesehen, manchmal bis zu 8.000 an einzelnen Tagen”, sagte Harnick. Die steirische FPÖ reagierte am Dienstag in einer Aussendung: „Wir Liberalen würden von einem Landesbetrieb sicherlich mehr gesellschaftliche Verantwortung erwarten. Der neue Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP, Anm. d. Red.) wird nicht umhin kommen, hierzu klar Position zu beziehen“, sagte Vereinspräsident Mario Kunasek. Die FPÖ fordert die sofortige Einberufung eines steirischen Energiegipfels, in dem die Energieversorger, die Landesregierung sowie die wichtigsten Vertreter der Bundesregierung und Mitglieder aller Parteien im Landtag transparent über die aktuelle Lage und weitere Konsequenzen informiert werden bei fehlenden Gaslieferungen.
AK empfiehlt Preisvergleich
Wenn Sie das zwischenzeitlich angebotene Vertragsangebot nicht annehmen möchten, müssen Sie dies dem Anbieter mindestens drei Wochen vor Vertragsende mitteilen – in diesem Fall müssen Sie sich selbst einen anderen Anbieter suchen. AK-Experten empfehlen in jedem Fall einen Preisvergleich auf der Website der Regulierungsbehörde E-Control. Verbraucher können sich für eine telefonische Beratung zum Anbieterwechsel auch an die E-Control Energy Helpline wenden – die Energy Helpline ist montags bis donnerstags ab 8.30 Uhr unter 0800 21 20 20 erreichbar. bis 17.30 Uhr und Freitag Verfügbar ab 8:30 Uhr 3:30 Uhr Nachmittags. Auch der Verein für Verbraucherinformation bietet umfassende Informationen.