“Ich dusche meistens kalt” – Kubicki und Union kritisieren Ampel-Energiepolitik
Stand: 17:48 Uhr| Lesezeit: 4 Minuten
Neuverschuldung – „Irgendwann wird es eine Wende geben“
Im WELT-Interview kritisiert Wolfgang Kubicki die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Man solle “den Leuten nicht das Gefühl geben, dass es im Winter kalt und dunkel wird und sie jetzt anfangen sollten, Pullover zu stricken”.
Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören
Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Unions- und FDP-Politiker halten das Land für unzureichend auf den Winter vorbereitet. CSU-Chef Markus Söder befürchtet „eine Art Gassortierung“. FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki hält wenig von Brauseratschlägen gegen die Energiekrise, hat aber dennoch eine eigene Empfehlung parat.
Die Union und Teile der FDP sind unzufrieden mit der Energiepolitik der Bundesregierung. Finanzminister Robert Habeck (Grüne) schüre die Angst vor Gasengpässen und zu wenig Strom, sagte FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki dem Nachrichtensender WELT.
Auf die Andeutung des Grünen-Politikers, er dusche seit Kriegsbeginn in der Ukraine deutlich kürzer, reagierte Kubicki mit einem eigenen Spartipp. „Ich dusche meistens kalt. Insofern kann ich es vielen Menschen empfehlen. Auch morgens ist man frisch, wenn man kalt duscht.“
Im Grunde seien die Duschtipps “politische Folklore”, sagte Kubicki. Sie helfen nicht, das Problem zu bekämpfen. Stattdessen forderte Kubicki mehr Gas- und Ölförderung in der Nordsee, Fracking und eine längere Lebensdauer der Atomkraftwerke. Davon will Robert Habeck nichts wissen.
Lesen Sie auch
Kubicki kritisierte Habeck auch dafür, dass er sagte, Deutschland habe kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem. „Man kann nicht sagen ‚Wir haben kein Stromproblem‘, aber gleichzeitig fordern die Finanzminister die Menschen auf, jetzt Notstromaggregate zu kaufen, die mit Diesel betrieben werden müssen.“
Söder: „Eine Art Gassortierung, die dann kommt“
CSU-Chef Markus-Söder wirft der Ampelregierung eine “willkürliche” Energiepolitik vor. Die Regierung schalte den Strom „willkürlich“ durch das Abschalten von Atomkraftwerken ab, auch bei erneuerbaren Energiequellen wie der Wasserkraft sei sie „willkürlich“, sagte Söder dem Nachrichtensender WELT, ohne zu präzisieren, was er damit meinte. Zudem stolpert man über Bürokratie, etwa bei Gasnotfallplänen. „Es droht real ein riesiger Energienotstand, eine Art Gassortierung, die dann Auswirkungen auf Millionen Arbeitsplätze haben wird“, sagte der bayerische Ministerpräsident angesichts reduzierter russischer Lieferungen und nicht gefüllter Gasspeicher. Vielen Menschen drohe wegen hoher Preise „der soziale Abstieg“.
Merz rechnet mit Verteilungskonflikten wie 2015
Derweil warnt CDU-Chef Friedrich Merz vor einem Verteilungskampf um Erdgas in Europa. „Wichtig ist, dass es nach der Ausrufung der zweiten Alarmstufe durch Bundesminister Hambeck einen konkreten und innerhalb der EU abgestimmten Fahrplan für Erdgas gibt“, sagte Mertz im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Mit einem solchen Plan sollte Europa auf alle Szenarien vorbereitet sein. „Es wird voraussichtlich erhebliche Verteilungskonflikte innerhalb der EU geben – wie 2015 und 2016 bei der Flüchtlingskrise“, sagte Mertz. In der Flüchtlingskrise waren mehr als eine Million Menschen vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen. Die EU war nicht auf die Krisensituation vorbereitet, die die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ohne Rücksprache mit europäischen Partnern verschärft hatte. Lesen Sie auch Gleichzeitig warnte Mertz im NOZ-Interview jedoch davor, Russland zu einem Stopp der Gaslieferungen zu bewegen. „Über solche Szenarien sollten wir nicht mit öffentlichen Äußerungen sprechen. Wenn sich Russland vertragsgemäß verhält, werden die Lieferungen nach den Wartungsarbeiten wieder aufgenommen.“ Am 11. Juli beginnen die in der Regel zehn Tage dauernden jährlichen Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream. Dann fließt kein Gas mehr durch Nord Stream 1. Die große Sorge ist, dass Russland den Gashahn nach der Wartung nicht wieder aufdreht. Lesen Sie auch Die Bundesnetzagentur gibt derweil einen düsteren Ausblick auf den Winter: Deutschland käme mit seinen derzeitigen Gasreserven nicht weit. “Wenn wir kein russisches Gas mehr bekommen und wir einen durchschnittlich warmen Winter erleben, werden die derzeit gelagerten Mengen – einschließlich unserer Verpflichtungen, Gas in andere europäische Länder zu schieben – vielleicht ein bis zwei Monate reichen”, sagt der Vorsitzende der Regulierungsbehörde Behörde. , Klaus Müller , die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allerdings basierten solche Zahlen auf vielen Unsicherheiten. Trotz der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2014 hat sich Deutschland nicht auf den Ernstfall vorbereitet. Auch nach 2014 verkaufte die Bundesrepublik Deutschland Erdgasspeicher an den russischen Konzern Gazprom. Erst nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine versuchte die Bundesregierung, die Füllstände der Gasspeicher zu erhöhen. Die deutschen Erdgasspeicher sind derzeit zu knapp über 60 Prozent gefüllt. Allerdings hat Russland inzwischen damit begonnen, seine Lieferungen nach Deutschland zu reduzieren. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.