Auf dem Dolomitenberg Marmolata ist eine Bergsteigergruppe von herunterfallendem Gletschereis verschüttet worden. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich mindestens 15 Personen im Gebiet.
von Reto Bollmann Karin Leuthold Eine massive Lawine aus Schnee-, Eis- und Stein verschüttete mehrere Personen in den Dolomiten. Auf etlichen Handyvideos war zu sehen, wie die Lawine über die Felswände des Massivs in Tal stürzte. CNSAS Ein Gletscherabbruch ist Wandernden auf dem Dolomiten-Berg Marmolata zwischen Trentino-Südtirol und Venetien zum Verhängnis geworden. Mindestens sechs Menschen starben, hinzu kommen acht Verletzte. Eine der verletzten Personen befinde sich in ernstem Zustand, wie der «Corriere della Serra» berichtet. Wie die alpinen Rettungskräfte auf Facebook schreiben, ging eine Schnee-, Eis- und Steinlawine herunter, während sich mehrere Seilschaften im Gebiet befanden. Personen aus mindestens zwei Seilschaften wurden von der Lawine erfasst und weggerissen. Ein Sprecher der italienischen Bergrettung sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass zunächst unklar war, ob neben den Seilschaften auch noch einzelne Bergsteiger an den Unglücksstellen unterwegs waren.
Lawinenhunde und Helikopter im Einsatz
Sämtliche Bergretter der Gegend aus den Regionen Venetien und Trentino-Südtirol wurden alarmiert. Fünf Helikopter flogen sie auf den Berg und bargen die Toten und Verletzten. Einige Hundestaffeln kamen zum Einsatz, um nach weiteren Opfern zu suchen. Allerdings mussten die Einsatzkräfte vorsichtig sein, denn es bestand die Gefahr, dass weitere Teile des Gletschers abgehen könnten. Die Leute, die oberhalb der Unglücksstelle festsassen, wurden mit Helikoptern in das Tal gebracht. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden die Leichen aus den Eismassen geborgen, die Suche nach weiteren Personen ist noch im Gange. 1 / 5 Beim Marmolatagletscher kam es zu einem folgenschweren Gletscherbruch. Facebook/Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico – CNSAS Eine Schnee-, Eis- und Steinlawine erfasste die Mitglieder mehrerer Seilschaften. Facebook/Montagna MagicaIMAGO/Eibner
Unglück mit Hitze und Trockenheit verbunden
Zur Ursache des Unglücks gab es zunächst keine offiziellen Angaben – allerdings deutet alles darauf hin, dass die hohen Temperaturen der vergangenen Tage, Wochen und Monaten eine Rolle spielen dürften. Gestern erreichten die Temperaturen auf der Marmolata einen Rekordwert mit etwa zehn Grad auf dem Gipfel. Dies begünstigte wohl den Abbruch. Die Situation ist gefährlich, denn es besteht die Gefahr weiterer Lawinen. Darum ist auch ein Helikopter mit einer sogenannten Daisybell im Einsatz – ein System, das Lawinen künstlich und kontrolliert auslöst, um weitere Unfälle zu vermeiden. Retter und Retterinnen forderten alle Alpinisten auf, bis auf Weiteres nicht auf die Marmolata zu kommen. Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst? Jüdische Fürsorge, [email protected] Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen