Der CSU-Politiker bemängelte, dass in Berlin und Brüssel bislang kaum Bewegung sei dafür.“ Der Freistaat müsse nun seine Bürger schützen.
Die Regionalstelle sucht nach einer rechtssicheren Lösung
Gespräche mit den Verkehrs- und Innenministern sowie der Polizei und der Bundesautobahn GmbH haben nach Angaben des Regierungspräsidiums Rosenheim bereits stattgefunden. Die Blockierung der Autobahnausfahrten für die Durchfahrt von Lastwagen ist die bevorzugte Idee. Schwieriger durchzusetzen ist die Annahme, dass regionale Ämter Straßen für den Transitverkehr sperren. Ob es dafür eine rechtssichere Lösung gibt, werde noch geprüft, so das Landratsamt.
SPD: Söder will ablenken
Der bayerische SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn zeigte sich überrascht, „dass die CSU absolut keinen Einfluss auf ihre konservative Schwesterpartei ÖVP in Österreich hat“. Er warf dem Ministerpräsidenten vor, davon ablenken zu wollen, dass “CSU-Verkehrsminister von Ramsauer über Dobrindt bis Scheuer es nicht geschafft haben, die Ware auf die Schiene zu bringen”. Die Opfer sind jetzt die Anwohner der Gegend. Von Brunn fügte hinzu: „Ich hoffe, Bundesverkehrsminister Wissing nimmt die Sache selbst in die Hand, denn so kann es nicht weitergehen!“
FDP: „Kindergartenniveau“
Der FDP-Landesvorsitzende in Bad Tölz-Wolfratshausen, Simon Roloff, bezeichnete Söders Äußerungen als „Quark“. „Der Blockumschlag in Tirol existiert, weil wir beim Brennerausbau (der uns auch massiv entlasten würde) seit Jahren nicht vorankommen und Sie kein Interesse an einem konstruktiven Austausch mit unseren Nachbarn haben“, twitterte Roloff. “Das ist Kindergartenniveau.” Dagegen begrüßte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig die Initiative des Ministerpräsidenten. „Das ist eine gute Nachricht für unsere Region! Gut, dass Markus Söder das Thema zur Chefsache gemacht hat!“
Regelmäßige Staus
Hintergrund ist der seit Jahren schwelende heftige Streit zwischen Bayern und Tirol um die Verkehrsführung. Um die zum Brenner führende Inntalautobahn zu entlasten, schränkte das österreichische Bundesland in diesem Jahr die Einfahrt von Lkw für insgesamt 38 Tage ein. Am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden sollen stündlich maximal rund 300 Lkw aus Deutschland auf der A12 einreisen dürfen. Bei Bedarf wird der Schwerverkehr komplett gestoppt. Dadurch kommt es im Raum München regelmäßig zu Staus. (Mit Material von dpa)