Deutsche Kaufleute trauern um die Schweizer 20 bis 30 Prozent weniger Schweizer als vor Corona kaufen derzeit grenzüberschreitend ein. Für den deutschen Handel gehen dadurch Millionen Euro verloren. Die Branche ist verwirrt, warum die Schweizer fernbleiben. Eigentlich müssten die Schweizer massenhaft nach Deutschland fahren, um ihre Koffer mit günstigen Lebensmitteln zu füllen. Zumal der Euro praktisch so viel wert ist wie ein Franken. Doch die Schweizer halten sich fern. Das bereitet den deutschen Agenten in der Grenzregion Kopfzerbrechen. Die Zahlen sprechen für sich: Im Vergleich zu Vor-Coronavirus 2019 überqueren 20 bis 30 Prozent weniger Shopping-Touristen die Grenze. Der Mangel an deutscher Industrie. „Im Moment ist es nicht möglich, die Vor-Corona-Situation abzudecken“, sagt Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, dem „Südkurier“.
30 Prozent weniger Schweizer Kunden
Das geht aufs Geld. Vor Corona kauften die Schweizer im Großraum Konstanz jährlich 2,5 Milliarden Euro ein. Fehlen 20 bis 30 Prozent, dann reißt das ein großes Loch in die Kassen der Grenzgänger. Aus deutscher Sicht ist der Rückgang der Käuferzahlen in der Schweiz dramatisch. Das zeigt sich auch an der Anzahl der Ausfuhrbescheinigungen, mit denen Sie die Mehrwertsteuer beim Zoll zurückerhalten können. 2019 wurden 15,6 Millionen Banknoten geprägt. 2021 waren es noch 4,7 Millionen. Ab 2020 gilt allerdings eine Grenze von 50 Euro. Allerdings sind die Zahlen ein Indiz für einen Schweizer Mangel.
Warum die höhere Inflation?
Aber was sind die Gründe? „Die Zeichen für eine Rückkehr der Schweizer stünden perfekt“, glaubt Claudius Marx. Die Schweizer haben immer noch eine deutlich höhere Kaufkraft als unsere nördlichen Nachbarn. Sie können den Einkaufsbummel auch mit dem Tanken des Autos verbinden. In Deutschland sind Benzin und Diesel billiger als in der Schweiz. Mehr über kommerziellen Tourismus Der Verdacht der Experten? Die Schweizer bleiben fern, weil die Preise – etwa für Lebensmittel – in Deutschland seit Monaten deutlich stärker steigen als in der Schweiz. Während der Corona-Krise haben sich viele Kunden auch daran gewöhnt, online einzukaufen, anstatt einen ganzen Tag in einem Einkaufszentrum zu verbringen. (pb)