Die Zeitung zitiert einen Regierungsbeamten: „Dieser Vorschlag wurde vom Ministerium an den Präsidenten der Ukraine gemacht. Andriy Melnyk genießt in Kiew hohes Ansehen für seine Arbeit.“ Der Wechsel in Berlin könne noch vor dem Herbst erfolgen, hieß es. Melnyk ist kürzlich wegen seiner Verteidigung des ukrainischen Nationalistenführers Bandera unter Beschuss geraten.

Melnik: „Bandera war kein Massenmörder von Juden und Polen“

Nationalistische Partisanen aus der Westukraine waren 1943 für ethnisch motivierte Deportationen verantwortlich, bei denen Zehntausende polnische Staatsbürger ermordet wurden. Einer ihrer damaligen Anführer war Stepan Bandera. Melnyk hatte bestritten, dass es Beweise für die Massentötung von Juden durch die Truppen des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera gebe. „Bandera war kein Massenmörder an Juden und Polen“, sagte Melnyk in einem Interview mit dem Journalisten und YouTuber Tilo Jung. Das würde er immer wieder bestätigen, sagt Melnyk. Melnyk könnte ins ukrainische Außenministerium wechseln, heißt es auf dem Bild. Der 46-Jährige ist seit acht Jahren Botschafter in Berlin. Auf Anfrage der Berliner Zeitung wollte sich die ukrainische Botschaft nicht zu dem Bericht äußern.