Von Axel Lier 

Hier meldet sich der Chef der Feuerwehr beim Innensenator. Und er muss in seinen Truppen den Notstand ausrufen! Karsten Homrighausen (54, 3 Kinder) ist seit August 2018 Leiter der Berliner Feuerwehr – doch noch nie hat ihm sein Job so viel abverlangt wie jetzt. Ursache: Die Feuerwehr steht, etc. Bei den Rettungsdiensten muss täglich, oft zweimal täglich, der Notstand ausgerufen werden. Knapp 170 stehen in der Statistik. Oft gibt es in der Hauptstadt nicht einmal einen einzigen kostenlosen Krankenwagen (RTW). Die Folge: 112-Anrufer müssen länger auf Hilfe warten. Besonders schlimm war es am Wochenende: 16 Stunden dauerte der Ausnahmezustand. 27 Krankenwagen blieben unbemannt, 106 Mitarbeiter werden vermisst. Feuerwehrautos fuhren für medizinische Notfälle quer durch die Stadt – glücklicherweise inklusive vieler Mikroskope. Innensenatorin Iris Spranger (60, SPD) Foto: sb Zwei Stunden nachdem der Brandmeister am Montagnachmittag das Büro von Innenministerin Iris Spranger (60, SPD) betreten hatte, hieß es in der Hauptstadt erneut: Kein Krankenwagen! Gegen 21.00 Uhr zählte die Feuerwehr 1.407 Einsatzkräfte, 115 in der Technischen Hilfeleistung und 46 in der Brandbekämpfung. „Fakt ist, dass Menschen sterben werden, wenn RTW nicht verfügbar ist“, warnt Oliver Mertens von der GdP, die auch viele Feuerwehrleute vertritt. Es ist gut, dass das Thema endlich an die Öffentlichkeit kommt, dass die FDP eine Anhörung auf die Tagesordnung des Innenausschusses gesetzt hat. Gewerkschafter Oliver Mertens: „Wir erwarten, dass die Menschen uns zuhören und bereit sind, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die Gefährdung von Menschenleben zu stoppen.“ Das Ergebnis des Krisentreffens mit dem Innensenator zur Brandbekämpfung bei der Feuerwehr: Es gibt keine …