Roots ist vor allem für sein politisches Amt bekannt. Der 50-Jährige war von 2013 bis 2017 Nationalratsabgeordneter und Beauftragter des ÖVP-Sports. Zuvor war er zwei Jahre als Generalsekretär der Bundespartei tätig. Er spielte Fußball als Präsident der Landesmeistermannschaft des FC Kufstein. Dem neuen Vorstand gehören neben Rauch der ebenfalls mitgewählte Sohn des ehemaligen Wacker-Sportberaters Nick Neururer, Jakob Griesebner, und der bereits im Amt befindliche Niklas Sattler an. Gespräche mit potenziellen Geldgebern und finanzstarken Unterstützern seien nach Angaben des Klubs „direkt ins Haus“ gegangen. Darunter dürfte auch der Russe Michail Ponomarew sein, der bereits vor einem Jahr mit Brückenfinanzierung in die Rettung eingegriffen hatte. „Ich kenne ihn als Profi und sympathischen Menschen, er ist eine der drei Optionen“, sagte Rauts in einem Vorab-Interview mit der Tiroler Tageszeitung (Donnerstagsausgabe). Tatsächlich ließ sich der Club Anfang dieses Jahres von dem russischen Investor scheiden. Das Ziel des FC Wacker ist es, nach dem Abstieg aus der zweiten Liga zumindest den Betrieb des Vereins zu retten. Gegen die GmbH, die den Geschäftsbetrieb geführt hatte, wurde bereits Insolvenzantrag gestellt. Der Verein hofft aber, zumindest in der Tiroler Meisterschaft (4. Liga) weiterspielen zu können. Der Protest gegen eine Entscheidung des Fußballverbandes Tirol (TFV) hat eine Teilnahme an der Oberlandesmeisterschaft nicht vollständig ausgeschlossen. Die endgültige Entscheidung darüber fällt am Donnerstag. Scheitert die Rettung, muss der Klub nach einem neuen Stützpunkt in der neunten und unteren Liga von vorne anfangen. „Ich war in den letzten Tagen und Wochen in alle Gespräche und Verhandlungen involviert, daher kenne ich den Zustand des Clubs“, sagte Rauts in der Show des Clubs. „Natürlich kennen wir als Vorstandsteam die Herausforderungen der aktuellen Situation, sind aber dennoch optimistisch, den Verein retten zu können.“ Er sei im Tausch gegen den Insolvenzverwalter, sagte Roots gegenüber „TT“. “Wir werden in 10 bis 14 Tagen eine Lösung haben.” Ein Loch von etwa einer Million Euro wird gemunkelt. Das Budget für die nächste Saison wird auf 800.000 Euro geschätzt. Neben den 14 Jugendgruppen mit rund 250 Kindern sollen auch die beiden Frauengruppen nach Möglichkeit im Verein bleiben. Rauch: „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung und wollen alles so gut wie möglich unterstützen. Unsere Wirtschaftskraft ist nicht unendlich. Am Ende müssen wir schwarze Zahlen schreiben.“ Rauch betonte, dass sein Engagement langfristig angelegt sei. „Jeder sollte wissen, dass wir im Moment weit vom Profifußball entfernt sind, wir müssen die Gegenwart akzeptieren.“ Nach eigenen Angaben möchte Kufsteiner seine Erfahrung als Vereinschef in seiner Stadt und seine Kontakte nutzen, „um das aktuelle Negativ-Image des Vereins aufzulösen“, wie er in der Wacker-Show sagte. Der FC Wacker soll wieder der Verein werden, zu dem „jeder Tiroler gerne aufschaut und der sich in ganz Österreich großer Beliebtheit erfreut“.