Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani ist zufrieden: „Aus der Tiefe der Fächer. Herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns sehr darüber.“ Erstmals seit den Corona-Beschränkungen fand die Matura unter nahezu normalen Bedingungen statt. Lediglich die Zeit für die schriftlichen Prüfungen wurde etwas verlängert.
Mehr als eine Million PCR-Tests während des Schuljahres
Der Rückblick auf das Schuljahr steht einmal mehr ganz im Zeichen der CoV-Pandemie. Einige Vorarlberger Schulen sind zu echten Teststraßen mutiert. Zu Schulbeginn stand jede Woche ein PCR-Gurgeltest auf dem Plan, seit Februar sogar zwei pro Woche. An Schulen wurden insgesamt 1.125.047 PCR-Tests durchgeführt – 4.978 davon waren positiv. Bei größeren Gruppen mussten Schulabschnitte geschlossen werden. Die meisten Klassen wurden Ende Januar geschlossen: 124 Klassen mussten zu diesem Zeitpunkt in den Fernunterricht gehen. 370 Schüler blieben der Schule ganz fern. Ihre Eltern haben sie abgemeldet und sie zu Hause unterrichtet. Viele kehrten jedoch im Laufe des Jahres zurück, aber 200 blieben bis zum Ende zu Hause und mussten am Ende des Schuljahres eine sogenannte Externenprüfung ablegen. 14 Prozent der Schüler haben es nicht geschafft und weitere zwölf Prozent haben gar nicht erst angefangen.Man muss das Schuljahr wiederholen.
Einschränkungen für nächstes Jahr sind schwer abzuschätzen
Aber auch die Vorarlberger Schulen blicken in die Zukunft. Zum einen natürlich in Bezug auf die CoV-Pandemie. Wie stark das Coronavirus den Schulalltag im nächsten Schuljahr beeinflussen wird, ist schwer vorherzusagen. Schulrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) hofft, dass spätestens Ende August klar ist, wie die Einschränkungen in den Schulen aussehen werden. Andere Luftfilter für Klassenzimmer sind nicht ausgeschlossen. Marte-Stefani betont jedoch: „Die Forschung zeigt, dass die Belüftung die beste Lösung ist. Auch bei Luftfiltern gibt es Analysen, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.“ Einige sind auch sehr stark.
Lehrkräfte dringend gesucht
Das Virus erschwere nicht nur die Planung für das neue Schuljahr, der Personalmangel bringe auch Unsicherheit mit sich, sagt Marte-Stefani. „Unsere Personalabteilung gibt sich sehr viel Mühe. Schwierig wird es aber bei kurzfristigen Absagen. Dann muss der Plan immer wieder überarbeitet werden. Wir hoffen, bis zum Herbst alle Stellen besetzen zu können.” Derzeit sind 16 AHS- und BHS-Stellen sowie 16 Lehramtsstellen an Pflichtschulen zu besetzen. Und die Rekrutierung ist schwierig. Auch in anderen Bundesländern rekrutiere Vorarlberg Personal, schließlich gebe es Länder mit Lehrerüberschuss, sagt der Bildungsdirektor, etwa das Burgenland. Die Landesregierung zahlt neuen Lehrkräften einen monatlichen Mietzuschuss von 180 Euro und das Klimaticket, doch der Zufluss bleibt gering. Darüber hinaus sind Lehrkräfte grenzüberschreitend sehr gefragt. Rund 300 Vorarlberger Lehrkräfte arbeiten in Liechtenstein und im Kanton St. Gallen, rechnet Landeshauptmann Schöbi-Fink vor. Und da der Lehrermangel nun auch Deutschland erfasst, habe beispielsweise auch das Kleinwalsertal mit Personalengpässen zu kämpfen, ergänzt Marte-Stefani: „Dort arbeiten besonders viele Deutschlehrer.“
Appell an Teilzeitbeschäftigte
Ein weiteres Problem sei, dass es im Lehrerberuf besonders viele Teilzeitkräfte gebe, sagt der Bildungsdirektor. „Dafür gibt es viele Gründe. Wir können sie auch verstehen und verstehen. Aber es würde uns sehr helfen, wenn einzelne Lehrerinnen und Lehrer erwägen würden, ihre Anstellung zu erhöhen. Schon ein paar Stunden mehr würden uns sehr helfen.”
Beliebte Sommerschule
Einige Lehrer und Schüler bleiben jedoch auch im Sommer im Dienst: 1.450 Schüler haben sich in diesem Jahr für die Sommerschule angemeldet, die an 56 Standorten angeboten wird – in Altach und Höchst sogar als Ganztagsschule. Dies ist eine Anstrengung, die in den kommenden Jahren während der gesamten Sommerschule umgesetzt werden soll.