Von: Stella Henrich Aufteilung Arbeitnehmer dürfen sich über einen höheren Mindestlohn freuen und auch für Rentner soll es mehr Geld geben – die Änderungen im Überblick. München – Im Juli kommen wichtige Änderungen auf die Bürger zu. Dazu gehören zahlreiche neue Gesetze zu Renten, Verträgen und Mindestlöhnen. Die gute Nachricht: Arbeiter und Rentner bekommen mehr Geld. Auch für Hartz-IV-Empfänger gibt es einen Bonus. Zudem entfällt die EEG-Umlage, was in Zeiten steigender Strompreise die Haushaltskasse der Bürgerinnen und Bürger entlasten dürfte. Aber für Raucher wird es teurer. Und für einen Coronavirus-Test müssen Bürger künftig 3 Euro zahlen.

Neu im Juli: Mehr Geld für Rentner, Angestellte und Hart-IV-Empfänger

Gute Nachrichten für die rund 21 Millionen Rentner hierzulande. Im Westen steigen die Renten um 5,35 Prozent, im Osten um bis zu 6,12 Prozent. Der starke Anstieg ist auf die gute Wirtschaftslage in der Vergangenheit und die darauf folgende positive Entwicklung der Arbeitnehmereinkommen und Pensionskassenerträge zurückzuführen. Auf einem Feld bei Bad Dürrenberg wachsen Sonnenblumen. Speiseöl wird hauptsächlich aus Sonnenblumenkernen gewonnen. (Virtuelles Bild) © Hendrik Schmidt/dpa Und die Mitarbeiter müssen zufrieden sein. Denn sie bekommen am 1. Juli einen höheren Mindestlohn. Er steigt derzeit auf 10,45 Euro pro Stunde und steigt dann zum 1. Oktober wieder auf 12 Euro pro Stunde. Bundeskanzler Olaf Solz hatte die Erhöhung zu einem zentralen Versprechen im Bundestagswahlkampf gemacht. Auch Sozialhilfeempfänger und Hartz-IV-Empfänger erhalten mehr Geld. Sie erhalten eine einmalige Bonuszahlung von 200 Euro. Damit erhalten Alleinstehende nun 649 Euro statt 449 Euro. Die Förderung wird zum Regelsatz von Hartz IV gezahlt. Die Corona-Zulage in Höhe von 200 Euro betrifft alle volljährigen Empfänger von Hartz IV, Sozialhilfe oder Grundversicherung, die im Juli 2022 leistungsberechtigt sind. Eine Übersicht über die aktuellen Normalpreise finden Sie auf der Seite der Bundesregierung.

Für Verbraucher ändert sich das im Juli – ein Überblick

Mindestlohn steigt Stundenlohn steigt auf 10,45 Euro Rentner in West und Ost bekommen mehr Geld +5,35 % (West), +6,12 % (Ost) Entlastung für Hartz-IV-Empfänger Maßnahme der Fed-Hilfspaket-Regierung Der EWR-Umschlag wird abgeschafft alle Stromkunden. Beim Arbeitgeber automatisch auschecken Führerschein tauschen Frist endetUmtausch nur noch bis 19. Juli Elektroaltgeräte abgeben ist jetzt einfacher bei Aldi, Lidl und Co. Neue Pfandregeln Keine Flaschen und Dosen mehr ohne Pfand Rauchen wird teurer Auch E-Zigaretten sind betroffen Kündigungen per Knopfdruck Vertragskündigungen werden einfacher DHL erhöht Postgebühren für Paketversand Corona-Test ist nicht mehr kostenlos 3 Euro pro Test wegen Einkommensteueränderung Mehr Geld für Arbeiter

Änderungen im Juli: Die EEG-Umlage entfällt

Was viele Verbraucher vielleicht noch nicht wissen, sie aber umso glücklicher machen dürften. Die EEG-Umlage wird zum 1. Juli abgeschafft. „Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) werden per Gesetz die EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 von bisher 3,72 Cent pro Kilowattstunde auf null Cent pro Kilowattstunde senken“, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung. Stromversorger sind nun verpflichtet, den Verlust an ihre Kunden weiterzugeben. Strom wird nicht billiger, weil die Umlage nur ein Teil des Preises ist und die Anbieter beim Kauf an der Strombörse mehr als ein Jahr im Voraus zahlen müssen. Das hat Finanzminister Robert Hambeck (Grüne) im März dieses Jahres deutlich gemacht. „Der Wegfall der EEG-Umlage kann den Druck auf die Verbraucher verringern“, erklärte Habeck. Nach Berechnungen von Verivox spart ein Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 1500 Kilowattstunden in diesem Jahr durch die Abschaffung rund 33 Euro (brutto).

Neuerungen im Juli: Digitale Krankschreibung und Führerscheinumtausch

Seit vergangenem Oktober versenden Arztpraxen digitale Krankschreibungen an Krankenkassen. Ab Juli muss der Krankenstand nicht mehr nur an die Krankenkassen, sondern auch an den Arbeitgeber geschickt werden. Das heißt, Mitarbeiter müssen die bisherige „Gelbe Urkunde“ nicht mehr selbst an das Unternehmen abgeben. Patienten erhalten nur ein Exemplar zur eigenen Dokumentation. Die Frist für die Umschreibung des Führerscheins wurde dieses Jahr vom 19. Januar bis 19. Juli verlängert. Aber dann war es vorbei. Bis dahin muss jeder, der zwischen 1953 und 1958 geboren ist und noch einen rosa oder grauen Führerschein im Portemonnaie hat, diesen bei der zuständigen Behörde umtauschen – oder riskiert ein Bußgeld. Laut ADAC bleibt Ihr neuer EU-Führerschein unbegrenzt gültig, unabhängig davon, wann Sie Ihre Fahrprüfung abgelegt haben.

Neuerungen im Juli: Kostenlose Elektronik-Rückgabe bei Aldi, Lidl und Co.

Tatsächlich ist das Gesetz seit Anfang des Jahres in Kraft. Einzelhändlern wurde jedoch eine Übergangsfrist eingeräumt, um elektronische Geräte wie Handys, Mixer und Toaster zurückzunehmen. Ab dem 1. Juli sind Supermärkte und Discounter wie Aldi, Lidl und Co. sie müssen diese Geräte nun kostenlos annehmen. Auch Online-Händler werden künftig gezwungen sein, Altgeräte zurückzunehmen, berichtet Nordbayern.de (siehe Video). Ab dem 1. Januar gilt für alle Getränke in Mehrwegflaschen oder -dosen eine Pfandpflicht. Bereits produzierte Getränke wurden weiterhin ohne Pfand verkauft. Ab Juli wird es befahrbar sein. Darüber hinaus müssen auch Säfte und andere Getränke das Pfandsymbol aufweisen. Damit wird nicht mehr vorab berechnet, was im Paket enthalten ist, sondern das Verpackungsmaterial ist ausschlaggebend. Mit dieser strengeren Pfandregelung will das Bundesumweltministerium Plastik weiter reduzieren.

Neuerungen im Juli: Raucher werden aufgefordert, mehr zu zahlen, aber es ist einfacher aufzuhören

Jetzt werden Shisha-Tabak, erhitzter Tabak und sogenannte „Liquids“ teurer. Diese Änderung tritt am 1. Juli in Kraft. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Liquids Nikotin enthalten oder nicht. Flüssigkeiten, die in einer elektronischen Zigarette verdampft werden, kosten jetzt 5,60 Euro. Früher lag der Preis bei etwa 4 Euro. Von 2022 bis 2026 soll laut Bundesfinanzministerium jede Zigarettenschachtel jährlich acht Cent mehr kosten. Merjkur.de berichtet. Verbraucher, die einen Vertrag online abgeschlossen haben, sollen diesen nun bequem online kündigen können. Dies macht einen Abmelde-Button auf der Unternehmenswebsite zwingend erforderlich. Niemand muss mehr einen Brief schreiben oder ein Fax schicken. Chip.de berichtet, dass man nicht mehr zum Telefon greifen muss. Wenn ein Unternehmen diese Schaltfläche bis zum 1. Juli nicht hat, haben Verbraucher das Recht, ohne Vorankündigung zu kündigen.

Neuerungen im Juli: Geld für Coronavirus-Tests geht aus – Paketpreise steigen ebenfalls

Der kostenlose Coronavirus-Test endet am 1. Juli. Untersuchungen für gefährdete Gruppen bleiben kostenlos. Schwangere können sich weiterhin kostenlos testen lassen. Doch nicht nur Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dreht an der Preisschraube. Auch Verbraucher, die Pakete verschicken wollen, müssen ab dem 1. Juli mehr Geld auf den Tisch legen. Das S-Paket kostet dann 3,99 Euro statt 3,79 Euro und das M-Paket kostet 4,79 Euro. Hier eine Preisübersicht.

Innovationen im Juli: Mehr Netto als Brutto für Arbeitnehmer

Das wird Millionen Menschen freuen, denn der Einkommensteuertarif wird angepasst. Drei Dinge ändern sich zu Gunsten der Arbeitnehmer: die Grundzulage, die Fernzulage und die Arbeitnehmerzulage. Das bedeutet, dass Berufstätige dann weniger Steuern an das Finanzamt abführen müssen. Da die Lebenshaltungskosten für viele Menschen trotz der Erleichterungen immer noch unbezahlbar sind, schlägt Bundeskanzler Olaf Solz nun eine steuerfreie Einmalzahlung der Arbeitgeber vor. Unter Ökonomen findet sie jedoch wenig Unterstützung.

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