Das hat Azovstal mit dem Gouverneur von Mariupol gemacht Sergei Volinsky ist fast nicht wiederzuerkennen. Der ukrainische Kommandant, der das Stahlwerk Asowstal in Mariupol verteidigte, hat auf einem aktuellen Foto weit weniger Rippen auf der Seite als noch vor zwei Monaten. Gepostet: vor 52 Minuten | Aktualisiert: vor 4 Minuten Der Ukrainer Sergei Wolynski, 30, Spitzname “Wolyna”, blieb monatelang im Stahlwerk Azovstal in Mariupol. Bis er sich zusammen mit anderen Soldaten am 16. Mai ergab und von russischen Streitkräften gefangen genommen wurde. Nun ist ein Bild aufgetaucht, das zeigt, wie der 30-jährige Kommandeur der 36. Marinebrigade sein Aussehen veränderte. Während Volynsky in einem Video vom 13. April deutlich stärker wirkt, hat der 30-Jährige auf dem neuen Foto, das am Dienstag auf verschiedenen russischen Telegram-Kanälen hochgeladen wurde, weit weniger Seiten auf seiner Seite. Der Mann in schwarzer Hose steht mit Schaufel und Besen vor einer Wand. Neben ihm steht ein weiterer dünner Mann mit zwei Eimern – auch er ist ein ukrainischer Soldat.
„Hier isst man besser als während der Rennen“
Wie die Portionen in russischer Gefangenschaft aussahen, ist nicht bekannt. Schon während seiner Zeit im Stahlwerk hat Wolynski wohl durch Unterernährung stark abgenommen. In einem Interview mit dem russischen Sender Telegram Milkchronicles sagte er am Montag: „Ich verstehe meine Situation, dass ich ein Kriegsgefangener bin. Ehrlich gesagt esse ich hier besser als in den Spielen.“ Es gab nur 50 Gramm Getreide pro Person und Tag. 186 Menschen mussten sich außerdem sechs bis acht Kisten Schmalz teilen, sagt er. Ihm zufolge aßen die Kämpfer des Asowschen Regiments viel besser. Mit den Männern, die in der Mehrheit waren, wollte er sich jedoch nicht abfinden. Diese Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.
300 Häftlinge wurden ausgetauscht
Nach eigenen Angaben tauschten die ukrainische Armee und die russische Seite insgesamt knapp 300 Gefangene aus. Das ukrainische Verteidigungsministerium in Kiew teilte am Mittwochnachmittag mit, 144 ukrainische Soldaten seien wieder frei. Es ist der größte Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn vor mehr als vier Monaten. Separatistenführer Denis Puschilin hingegen sprach von 144 prorussischen und russischen Kämpfern, die aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden seien. Unter den befreiten ukrainischen Soldaten sind nach Angaben aus Kiew 95 Kämpfer, die die hart umkämpfte Stahlindustrie verteidigten. Weitere 43 von ihnen sollen zur Verfassung von Asow gehören. Ob Wolynski dabei sein wird, ist noch nicht klar. (Mann)