Bluttat in Düsseldorfer U-Bahn: Die Mordkommission sucht nach Messerstechereien Am Samstagnachmittag wurde ein 18-jähriger Mann bei einer Messerstecherei schwer verletzt. Foto: Bretz, Andreas (April)

Update Düsseldorf Ein 18-Jähriger ist am Samstag bei einer Schlägerei in der Straßenbahn U73 durch ein Messer schwer verletzt worden. Er und sein schwarzer Freund waren in der Vergangenheit von einer unbekannten Person angegriffen worden. Die Staatssicherheit ist aktiviert. Die Düsseldorfer Polizei sucht erneut nach einem Messermann. Er soll am Samstagnachmittag gegen 16.40 Uhr in der Straßenbahnlinie U73 in Richtung Ostuniversität einen 18-jährigen Mann schwer verletzt und unentdeckt geflüchtet sein. Der Angreifer hatte laut Polizei mit dem jungen Mann, der von einem dunkelhäutigen jungen Mann (17) begleitet wurde, in der Straßenbahn einen Streit und verletzte den 18-Jährigen bei einer Schlägerei mit einem Messer. Zeugenaussagen zufolge fühlte sich der Mann durch den lautstarken Gebrauch von Mobiltelefonen durch beide gestört. Während des Streits soll der Unbekannte den 17-Jährigen rassistisch beleidigt und ihm anschließend mit dem Kopf gestoßen haben. Bei der anschließenden Auseinandersetzung wurde sein Freund laut Polizei durch das angeblich von dem Unbekannten benutzte Messer schwer verletzt. Das Leben des Opfers ist nicht in Gefahr. Seine Verletzungen werden im Krankenhaus behandelt. Am S-Bahnhof Bilker gelang den beiden jungen Männern die Flucht aus der U73. Zeugen zufolge fuhr der Angreifer bis zur Haltestelle Uni-Kliniken. Die Polizei bildete eine Mordkommission, um den Angreifer zu ermitteln. Auch die Staatssicherheit war eingeschaltet. Bei der Suche nach dem Täter wertet die Polizei nun auch Videos aus. Die Rheinbahn habe ihn bereits an diesem Wochenende zur Verfügung gestellt, sagt Rheinbahn-Sprecher Thomas Kötter. Nach Informationen unserer Redaktion wurde der Zug, in dem sich die Tat ereignete, regelmäßig von der Polizei beschlagnahmt und wird derzeit auf Spuren untersucht. Die Tatwaffe hat die Polizei noch nicht gefunden. In Düsseldorf kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu schweren Messerattacken: Zuletzt kam es am Karfreitag zu einem Zwischenfall in der U-Bahn. Ein 18-jähriger Mann wurde bei einem Angriff auf U79 mit einem Messer am Bauch schwer verletzt. Die Polizei nahm daraufhin einen 16-Jährigen und einen 18-Jährigen fest. Dann halfen die Aufnahmen der Rheinbahn, den 16-Jährigen zu identifizieren, sodass er erst rund 22 Stunden nach der Tat festgenommen werden konnte. Weil es in der Vergangenheit immer häufiger zu Auseinandersetzungen in der Altstadt kam, bei denen Beteiligte Messer zückten und sich selbst erstochen, richtete das Land Nordrhein-Westfalen kurz vor Weihnachten 2021 eine waffenfreie Zone in der Düsseldorfer Altstadt ein. Noch kürzer Messer sind dort nicht erlaubt. Aber selbst diese Sperrzone hielt drei junge Männer (17, 18 und 22 Jahre) nicht davon ab, von zwei Männern angegriffen und schließlich am Faschingssonntag attackiert zu werden – und der Hauptverdächtige dann alle drei niedergestochen. Einige der jungen Männer erlitten lebensgefährliche Stichwunden, alle drei mussten notoperiert werden. Am Montagnachmittag wird am Ufer des Rathauses die gemeinsame Kontaktstelle der Polizei und des städtischen Sicherheitsdienstes (OSD) eröffnet. Auch das gehört zum Gedanken an mehr Sicherheit in der Altstadt. Die Polizei sucht Zeugen, die den Angreifer am Samstagnachmittag möglicherweise gesehen haben: Der Mann ist 35 bis 45 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und hat laut Polizei ein “deutsches Aussehen”. Er hat einen kräftigen Körperbau und einige hellbraune Haare (Halbglatze). Er trug ein rotes T-Shirt, beige Shorts und eine beige Mütze. Sie hatte eine Tasche mit dem Aufdruck eines Lebensmitteldiscounters. Tipps Das zuständige Kriminalamt 11 der Polizei Düsseldorf nimmt sie unter der Telefonnummer 0211-8700 entgegen.