Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Freitag, 1. Juli 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:

Lauterbach sieht „große Schwierigkeiten im Herbst“ Expertenpanel: Indoor-Masken sind ein wirksames Instrument Viertklässler haben pandemiebedingt große Lerndefizite Herbstwelle? Bundesländer fordern Klarheit von Bund zu Corona-Maßnahmen Kassenärzte fordern ein Ende “sinnloser” Bürgeruntersuchungen Das Schützenfest in Hannover beginnt mit Vorsicht Bestätigte Neuerkrankungen im Norden: 14.617 in Niedersachsen, 5.753 in Schleswig-Holstein, 3.430 in Hamburg, 1.471 in Mecklenburg-Vorpommern und 822 im Land Bremen RKI: Bundesweit wurden 113.099 neue Coronavirus-Fälle erfasst – Inzidenz 682,7

Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfrate und anderen Daten 21:50 Uhr

Diskussion über mögliche Herbst-Corona-Maßnahmen

Öffentliche Alkoholverbote, Kontaktbeschränkungen und mancherorts Ausgangssperren zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten: In der Corona-Pandemie gab es viele Schutzmaßnahmen, die bis heute umstritten sind. Die jetzt vorgelegte Einschätzung des Sachverständigenrats bezieht sich auf die Maßnahmen zum Coronavirus, heißt es aber, dass die Daten nicht ausreichen, um deren Wirksamkeit im Detail zu belegen. Klar sei aber, so der Rat, dass beispielsweise Masken ein „wirksames Mittel“ zum Schutz vor dem Virus waren und sind. Es scheint wahrscheinlich, dass die Politik im kommenden Herbst wieder eine Maskenpflicht für Innenräume vorschreiben könnte. Entscheidungen dazu werden aber voraussichtlich erst in den kommenden Wochen fallen. Das Bundeskabinett hat nun einem Entwurf des Gesundheitsministeriums zugestimmt, der unter anderem Mindeststandards für Pflegeheime und eine bessere Datenerhebung vorsieht.

VIDEO: Expertenbericht: Wie sinnvoll waren die Corona-Maßnahmen? (2 Minuten)

20:28 Uhr

Lauterbach: „Das wird ein schwieriger Herbst“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor einem starken Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen im Herbst. „Ich denke, wir werden große Schwierigkeiten mit der BA.5-Variante haben, die sich jetzt hier ausbreitet“, sagte Lauterbach in den ARD-Tagesausgaben. Sie rechnet mit einer Vielzahl von Fällen, die auch zu einer Überlastung kritischer Infrastrukturen führen könnten. Lauterbach kündigte an, dass im Herbst mit maßgeschneiderten Coronavirus-Impfstoffen zu rechnen sei. Sie sind jedoch möglicherweise erst Ende Oktober verfügbar. „Bis dahin sollten wir zumindest die Älteren mit den uns zur Verfügung stehenden Impfstoffen impfen. Damit können wir sie zuverlässig vor schweren Erkrankungen schützen“, sagte der Gesundheitsminister. 19:55 Uhr

Neue Regelungen: Einige Coronavirus-Testzentren in MV schließen

Neue Regelungen für Corona-Teststellen führen dazu, dass es einige Standorte in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr geben wird. In Vorpommern etwa haben die Universitätsmedizin Greifswald und der Unternehmer Ulf Dohrmann am Freitag ihre letzten Untersuchungszentren geschlossen. Neben den ohnehin rückläufigen Nutzerzahlen habe auch der inzwischen größere bürokratische Aufwand verbunden mit geringerer Bezahlung und möglicherweise noch weniger Prüfungen zur Schließung geführt, sagte Hochschulmedizin-Sprecher Christian Arns. Dorman machte eine ähnliche Aussage. Sein neuestes Angebot ist ab heute geschlossen, ein Fahrprüfungszentrum in Stralsund. Nach einer neuen Bundesverordnung sind kostenlose Tests nur noch für Risikogruppen und andere Ausnahmefälle möglich. Für Prüfungen, zum Beispiel für Familienfeiern, Konzerte oder Treffen mit Menschen über 60, wird eine Zuzahlung von drei Euro verlangt. Wer einen solchen Test wünscht, muss unterschreiben, dass er zu diesem Zweck durchgeführt wird. Erkrankte mit Covid-19-typischen Symptomen sollen zum Arzt gehen, um sich dort kostenlos untersuchen zu lassen. Weitere Informationen Corona-Bürgertests sind kein Schnäppchen mehr. Wer hat Anspruch darauf, worauf ist zu achten und wie funktioniert das in der Praxis? mehr 17:21 Uhr

Die Bundesregierung will sich auf Corona-Forderungen schnell einigen

Die Bundesregierung will sich für den Herbst zügig auf Corona-Schutzmaßnahmen verständigen. Das gaben Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) nach der Vorstellung eines Gutachtens in Berlin bekannt. Lauterbach sagte, die Verhandlungen zwischen ihm und Buschmann über künftige Maßnahmen hätten am Tag der Übergabe des Berichts begonnen. “Wir müssen gut auf den Herbst vorbereitet sein.” Bushman sagte, er sei sehr zuversichtlich, dass der Koalition im Juli ein guter Vorschlag unterbreitet werden könne. Dem Bericht zufolge bietet die Indoor-Maske ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Eingriffe wie Lockdowns, Schulschließungen und Ausgangssperren seien dagegen nicht mehr verhältnismäßig, so die Justizministerin. Die psychosozialen Folgen von Schutzmaßnahmen – insbesondere für Kinder – sollten stärker berücksichtigt werden. Weitere Informationen Der Bericht zu den Corona-Maßnahmen enthalte wichtige Arbeiten für die Politik, etwa in Sachen Krisenmanagement, sagt Korinna Hennig. mehr 17:04 Uhr

Herbstwelle? Bundesländer fordern Klarheit von Bund zu Corona-Maßnahmen

Angesichts der im Herbst erwarteten nächsten Corona-Welle haben die Gesundheitsminister der Länder heute die Bundesregierung aufgefordert, noch vor den Sommerferien ein Infektionsschutzgesetz mit erweiterten Landeskompetenzen vorzulegen. „Man muss immer daran denken, dass der Bundesrat das machen muss und wir uns diesmal einbringen wollen“, sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) als Vorsitzende der Konferenz in Hamburg. Neben grundsätzlichen Maßnahmen wie einer möglichen Maskenpflicht und Abstandsgeboten in Innenräumen wollen Bundesländer Corona-Tests in Einrichtungen mit Kliniken, Heimen, Schulen oder Kitas anordnen und Hygienekonzepte von Einrichtungen verlangen können. Im Falle einer ungünstigen Entwicklung der Coronavirus-Pandemie sollen Länder zudem Zugangsbeschränkungen und Obergrenzen für Einzelpersonen verhängen können. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte: „Welche Veränderungen in der Pandemie eintreten werden, lässt sich im Detail nicht mit Sicherheit vorhersagen.“ Deshalb müssten “die Aufgaben der Schaffung bundesrechtlicher Vorschriften erledigt werden”. 16:28 Uhr

Viertklässler haben pandemiebedingt große Lerndefizite

Die Schließung von Schulen während der Corona-Zeit hat Schülerinnen und Schüler in ihrer sozialen Entwicklung und ihrem schulischen Erfolg erheblich verzögert. Das geht aus einer Studie hervor, die im vergangenen Jahr bundesweit den Bildungsstand von Viertklässlern untersuchte und heute in Berlin vorgestellt wurde. Demnach entspricht der Leistungsrückgang im Lesen etwa einem Drittel des Schuljahres, in Rechtschreibung und Mathematik einem Viertel – im Vergleich zu 2016. Im Vergleich zu 2011 sind es sogar Defizite von etwa einem halben Schuljahr. „Viele Schüler haben den Anschluss verloren und große Lerndefizite“, sagte der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD). Besonders erschreckend ist, dass Schulschließungen die schlimmsten Auswirkungen auf Kinder mit Lernschwierigkeiten haben. Weitere Informationen Einer Studie zufolge führten Schulschließungen während der Corona-Zeit zu sozialer Entwicklung und schulischem Erfolg von Schülern. mehr 15:35 Uhr

Niedersachsen: Die Infektionszahlen unter Schülern steigen wieder

Die Zahl der Coronavirus-Fälle steigt auch an niedersächsischen Schulen. In der vergangenen Woche wurden 12.270 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet, wie ein Vertreter des Kultusministeriums heute in Hannover mitteilte. Die Situation ist aber noch überschaubar. Auch die Zahl der Infektionen bei Lehrern und Schulpersonal stieg von insgesamt rund 3.000 vor zwei Wochen auf 3.270 in der vergangenen Woche. Anders als vor den Osterferien melden nun auch Schulen positive Selbstdiagnosetests. Früher waren es nur PCR-Tests. Ab Anfang Mai müssen Studierende in Niedersachsen keine Pflichtprüfung mehr ablegen. 14:24 Uhr

Das Interesse an Impfungen in der Region Lüneburg wächst

Die Region Lüneburg stellt fest, dass das Interesse an Impfungen gegen das Coronavirus seit einigen Wochen steigt. Deshalb wird es ab nächster Woche eine dauerhafte Impfstelle in der Lüneburger Innenstadt geben. Das Impfzentrum in der Münzstraße ist montags, mittwochs und freitags ab 9 Uhr geöffnet. bis 15 Uhr und dienstags und freitags ab 12:00 Uhr bis 18 Uhr Impfungen werden für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahren angeboten. Mobile Impfangebote gibt es weiterhin. Unterdessen hat die Landesverwaltung angekündigt, die Maskenpflicht für Bürobesucher aufgrund steigender Infektionszahlen wieder einzuführen. Zeit 14:00

MV-Tourismusbranche fordert verbindliche Corona-Regeln für den Herbst

Nach Angaben des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern soll bei der Festlegung von Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus ab Herbst der Fokus auf der Sicherung der Wirtschaftstätigkeit liegen. Alle Spielstätten müssten geöffnet bleiben, solange keine Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems bestehe, sagte Verbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf. Als Maßstab zur Beurteilung der Corona-Situation sollten daher die Hospitalisierungsrate und die Belegung der Intensivbetten dienen. Die Reisebranche hat zudem die vollständige Aufhebung von Reisebeschränkungen, Ankunftstests und zusätzlichen Tests während des Aufenthalts gefordert. “Laut aktuellen Studien haben frühere lokale…