Wegen Eisregengefahr konnten Flugzeuge am Flughafen München zeitweise nicht starten und landen. Etwa 150 Flüge seien gestrichen und 26 umgeleitet worden, sagte ein Flughafensprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Flughafen-Crew war bei winterlichen Temperaturen mit 150 Schneeräumfahrzeugen und 160 Mitarbeitern im Einsatz. “Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse”, sagte der Sprecher. “Wenn es weiter regnet, können wir die Strecke nicht öffnen.” Flüge wurden unter anderem nach Stuttgart, Wien und Nürnberg umgeleitet. Dort waren Winterdienstmitarbeiter auch am Nachmittag damit beschäftigt, Start- und Landebahnen zu räumen und Flugzeuge zu enteisen. Am Nachmittag teilte der Flughafenbetreiber mit, dass zumindest einige Landungen wieder möglich seien. Zunächst sei nur die Nordbahn wieder freigegeben worden, dann nur noch die Südbahn, sagte der Flughafensprecher. Erst am Abend konnten beide Korridore wieder vollständig befreit werden.

Aufgrund des Glatteises wurde auch der Zugverkehr auf einigen Strecken eingestellt

Auch die Deutsche Bahn musste den Regionalverkehr zwischen München und Buchloe witterungsbedingt zeitweise komplett einstellen. Mehrere Regionalzüge der Bahngesellschaft Go-Ahead blieben wegen Glatteis am Boden, einige sogar auf offener Strecke. „Wir können daher derzeit nur Flüge auf der Strecke Memmingen – Lindau aufrechterhalten und mussten alle anderen Strecken vorübergehend einstellen“, hieß es in einer Go-Ahead-Mitteilung. Erst mit der Fahrplanänderung am vergangenen Sonntag nahm das britische Unternehmen den Betrieb in Schwaben auf. Die teils glatten Straßen stellten auch Gefahren für Autos, Radfahrer und Fußgänger dar. Der Zoo in Augsburg wurde wegen Glätte und Eisbruch geschlossen, die Stadt München schloss ihre Friedhöfe. „Es finden Trauerzeremonien und Beerdigungen statt“, sagte ein Vertreter der Stadt. Trauernde würden vom Friedhofspersonal am jeweiligen Haupteingang abgeholt, zur Trauerhalle und Begräbnisstätte begleitet und zum Ausgang zurückgebracht. Die Münchner Feuerwehr twitterte: „Bitte vermeiden Sie unnötige Fahrten und Spaziergänge.“ Oberbayern und Schwaben waren besonders vom eiskalten Winter betroffen. In Niederbayern meldete die Polizei am Nachmittag 20 Unfälle mit fünf Verletzten. Es kam auch zu Verkehrsbehinderungen durch im Schnee steckengebliebene und auf der anderen Straßenseite geparkte Fahrzeuge. Im Laufe des Abends werden weitere Rückgänge erwartet. Auch auf der Autobahn 9 im nördlichen Oberbayern verzeichnete die Polizei mehrere Unfälle wegen Straßenglätte. Es handele sich aber überwiegend um Körperschäden, sagte ein Sprecher heute Nachmittag. „Es war den ganzen Tag sehr ruhig auf den Straßen, wir hatten bisher fast keine Unfälle“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Nachmittag. Autofahrer hätten die Warnungen zuerst erhalten. Unterdessen warnte der Deutsche Wetterdienst für die nächsten Tage vor Glatteis. Vor allem im Raum Augsburg und in Alpennähe ist mit frostigem Winterwetter und rutschigen Straßen zu rechnen.