Seit einigen Wochen hört der österreichische Herren-Biathlon auf die Befehle von Vegard Bitnes. Der neue Trainer aus Norwegen fördert den Teamgeist, alle Trainer und Sportler sollen zusammenkommen. „In einer Gruppe gibt es kein Ich, es gibt nur ein Wir. Wir sind auf einem gemeinsamen Weg“, betonte Bitnes am Dienstag bei einem Pressetermin bei Leistungstests in Hochfilzen.
06.07.2022 15.57
Ab heute, 15:57 Uhr online
Der 39-Jährige folgt auf Ricco Groß, den der Deutsche nach vier Jahren nach einer ungeschlagenen Olympia-Saison ohne Podiumsplätze ablöste. Seit dem Frühjahr hat Bitness mit Unterstützung seines Co-Trainers Ludwig Grendler seinen Trainingsplan umgestellt. Es gibt keine Einzelanstrengungen unter seiner Führung. “Wir machen zusammen Trainingskurse, wir trainieren zusammen an der Basis.” Die Einteilung in Trainingsgruppen wurde praktisch aufgehoben. „Wir sind jetzt ein größeres Team. Wir haben also viel mehr Kontrolle.” Höhentrainingslager sind nicht geplant, diese werden vor Olympia 2026 in Antholz noch einmal ein größeres Thema werden. Diskutieren Sie diese und andere Fragen offen. „Alle sitzen an einem Tisch. Natürlich sind wir uns nicht immer einig, es gibt Diskussionen, aber wir respektieren unterschiedliche Meinungen.” Die Stimmung sei sehr gut, bestätigte Bitnes, der auch in der Trainingsleitung mit Ex-Weltmeister Dominik Landertinger zusammenarbeitet. GEPA/Mathias Mandl David Komatz und seine Kollegen sollen in der nächsten Saison immer enger zusammenrücken Nachdem Julian Eberhard die über viele Jahre erfolgreiche Herrenmannschaft verlassen hatte, verblieb nur noch Simon Eder in seinem Team. Wie der Coach wird auch der Salzburger im Februar 40 Jahre alt. Bitness ist auch für die etablierten Kräfte unter der Leitung von Felix Leitner und David Komaj verantwortlich. Letzterer und Katharina Innerhofer haben im Frühjahr geheiratet und die Salzburgerin trägt nun den Namen ihres Mannes.
„Wir sind sehr gut aufgestellt“
Bitnes lebt seit einigen Jahren in Ramsau, der Familienvater kennt die Strukturen des Skiverbandes aus seiner Zeit als Frauentrainer von 2016 bis 2019 bestens. Seitdem betreut er die US-Männer. Die Ressourcen beim ÖSV sind hervorragend. „Ich denke, wir sind in Österreich sehr gut aufgestellt.“ Doch wie in anderen Nationen ist die Situation junger Menschen nicht einfach. „Ich habe den Eindruck, dass alle Länder Herausforderungen haben. Auch Norwegen, natürlich in einem anderen Maßstab.” Mit jungen Leuten muss man geduldig sein. „Du musst weitermachen und etwas tun. Hier gibt es immer wieder Entwicklungswellen, man muss etwas Zeit investieren, um etwas Gutes aufzubauen.“ Die bisherige Arbeit mit dem Weltcup-Team ist jedenfalls sehr vielversprechend. „Die Athleten haben das Training sehr gut absolviert“, resümierte Bitnes nach den Leistungstests. Bisher sind seine Männer von gesundheitlichen Problemen und Verletzungen verschont geblieben. Allerdings fehlte Eder am Dienstag als nicht infizierter CoV-Kontakt. GEPA/Mathias Mandl Für Lisa Hauser und Co. gehörte auch das Trockentraining am Schießstand zu den Leistungstests Dunja Zdouc leidet unter einem hartnäckigen Achillessehnenproblem. Sie und ihre Teamkolleginnen rund um die Weltcup-Dritte Lisa Hauser werden weiterhin von Marcus Fischer als Frauentrainer betreut. Co-Trainer Bernhard Pollerus ist neu im deutschen Team. Gerald Hönig, der bisher für die Dreharbeiten zuständig war, verließ Groß, der jetzt in Slowenien arbeitet. Dunja Christina Rieder hat ihre Karriere beendet.