Der Capstone wiegt 25 Pfund und hat etwa die Größe eines Mikrowellenofens. Das Akronym steht für Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment. Der Satellit soll eine Art Wegweiser für die geplante NASA-Raumstation Lunar Gateway sein. Es soll ab etwa 2025 im Orbit um den Mond installiert werden und als Zwischenstation für Astronauten auf ihrem Weg zum Mond dienen.
Die NASA versucht, den Kontakt wiederherzustellen
Am 28. Juni wurde der Satellit an Bord einer Trägerrakete von Rocket Lab Electron erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht, wo er fast eine Woche verbrachte. Schließlich wurde Capstone am 4. Juli aus der Erdumlaufbahn gesprengt und nahm Kurs auf den Mond. Kurz nachdem sich der Satellit von der Trägerrakete getrennt hatte, verlor die NASA jedoch den Kontakt zu Capstone. Nach Angaben einer Sprecherin der US-Raumfahrtbehörde versucht das Team derzeit, den Kontakt wiederherzustellen. Glücklicherweise verfügt die Mission über genügend Treibstoff, um das erste Bahnkorrekturmanöver einige Tage später als geplant durchzuführen. Weitere Updates werden so schnell wie möglich zur Verfügung gestellt, schrieb er in einer E-Mail, die dem Nachrichtenportal Space.com vorliegt.
Satellit für autonome Navigation
Capstone sollte am 13. November in eine fast gerade Halo-Umlaufbahn um den Mond eintreten und als Test für die Artemis-Mission der NASA dienen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, herauszufinden, wie viel Treibstoff er benötigt, um in den Halo Orbit zu fliegen. Dies kann nicht sofort erfolgen, da dies zu viel Kraftstoff erfordern würde. Dauerte ein durchschnittlicher Flug zum Mond in der Vergangenheit etwa drei Tage, soll Capstone eine weniger treibstoffintensive Alternativroute ausprobieren, auf der künftig weitere unbemannte Mondmissionen stattfinden werden. Dafür benötigt der kubische Satellit zwischen drei und vier Monate. Auch die Nasa will die Navigations- und Kommunikationsfähigkeiten des Satelliten testen: Bisher werden ausnahmslos alle Deep-Space-Missionen vom Boden aus gesteuert, sagte ein für das Projekt mitverantwortlicher Nasa-Direktor gegenüber mdr. Auf dem Mond soll es eine Verbindung zum Lunar Reconnaissance Orbiter herstellen. Dieses ist seit 2009 im All und hat die gesamte Oberfläche des Mondes kartiert. Durch die Verbindung mit dem Mond soll der Capstone in der Lage sein, seine Position autonom zu bestimmen. Dazu wird zwischen Satellit und Sonde ein Hochfrequenzsignal gesendet, mit dem Capstone die Position bestimmen können soll. (kst) Auf der Homepage