Die Durchschnittszinsen für zehnjährige Baufinanzierungen stiegen von 0,8 Prozent Anfang des Jahres auf 3,0 Prozent im vergangenen Monat, teilte das Portal am Donnerstag mit. Ein Anstieg auf vier Prozent bis zum Spätsommer sei möglich. Bei einer Baufinanzierung über 400.000 Euro bedeutet der Anstieg von 0,8 auf 3,0 Prozent höhere Kosten von rund 78.800 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Laufzeit für Kreditnehmer, rechnet Check24 vor. Die monatliche Rate für Haus- oder Wohnungskäufer steigt demnach in diesem Beispielfall von 933 Euro auf 1667 Euro. Lesen Sie auch
Das Vergleichsportal empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern mit laufender Finanzierung, die Sondertilgung zu nutzen, um die Restschuld am Laufzeitende möglichst gering zu halten. Außerdem könnten sie Angebote für sogenannte Forward-Darlehen prüfen, um sich die heutigen Zinsen für die Zukunft zu sichern. Das kostet bei den meisten Banken einen Forward-Aufschlag, im Schnitt 0,01 Prozent für jeden Monat bis zur Auszahlung des Darlehens. Lesen Sie auch

Das neue Bauzins-Trendbarometer

Unterdessen zeichnet sich eine leichte Markt-Entspannung ab: Nach dem starken Anstieg der Bauzinsen im ersten Halbjahr können die Deutschen auf eine leichte Entspannung hoffen. Das berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen. Auch interessant Im Juni hatten sich die Konditionen für zehnjährige Darlehen binnen eines Monats um mehr als 0,5 Prozentpunkte verteuert auf in der Spitze 3,4 Prozent, aber jetzt bewegen sich die Zinsen wieder um 3,3 Prozent. „Die Erwartungen an die nächsten Leitzinserhöhungen sind jetzt bereits größtenteils eingepreist und Konjunktursorgen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie wirken bremsend auf den Zinsanstieg“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG. Eine grundlegende Trendumkehr halten die monatlich im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten Expertinnen und Expertinnen in diesem Jahr aber für unwahrscheinlich. Sie gehen in den nächsten Wochen von eher gleichbleibenden Zinsen aus. Auf Halbjahres- und Jahressicht prognostiziert die Mehrheit aber steigende Zinsen. Interhyp erwartet bis zum Jahresende einen moderaten Anstieg auf 3,5 bis 4 Prozent für zehnjährige Darlehen. Die Zinsen haben laut Interhyp in den vergangenen Wochen sichtbar die 3-Prozent-Marke überschritten und liegen heute bereits wieder höher als vor 10 Jahren. „Der für Immobilieninteressenten und Anschlussfinanzierende gleichermaßen schmerzhafte Zinsanstieg um das Dreifache seit Jahresbeginn ist unter anderem dem geänderten geldpolitischen Kurs der Notenbanken geschuldet. Sie wollen mit der strafferen Geldpolitik der historisch hohen Inflation Einhalt gebieten, die durch Coronapandemie, Ukrainekrieg und Lieferprobleme ausgelöst wurde“, erklärt Mirjam Mohr.