30.06.2022, 23:48 Uhr

US-Präsident Biden hat sich im Wahlkampf bereits für eine humanere Einwanderungspolitik eingesetzt. Nun sieht es nach einem ersten Sieg aus: Der Oberste Gerichtshof stimmt für die Abschaffung des umstrittenen Asylprogramms „Stay in Mexico“, das von Donald Trump eingeführt wurde. Der Oberste Gerichtshof der USA hat grünes Licht für die Abschaffung eines umstrittenen Asylprogramms von Ex-Präsident Donald Trump gegeben. Fünf der neun Richter des Obersten Gerichtshofs haben dafür den Weg geebnet. Im Rahmen des Programms „Staying in Mexico“ wurden Asylsuchende aus Mittelamerika bis zu ihrem Asylverfahren nach Mexiko zurückgeschickt. Trump führte die offiziell als “Protocols for the Protection of Immigrants” bezeichnete Politik 2019 ein. Auf Anordnung des damaligen rechtspopulistischen Präsidenten kamen Zehntausende Asylsuchende aus Süd- und Mittelamerika in die USA über Mexiko zurückgeschickt wurden. Anwälte von Einwanderern sagen, dass Asylsuchende in Mexiko gefährlichen Bedingungen ausgesetzt sind und überfüllte US-Gerichte ihre Fälle nur langsam bearbeiten.

Konservative Richter haben nachgezogen

Trumps Nachfolger Joe Biden, der im Wahlkampf eine humanere Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik versprochen hatte, wollte die Praxis beenden. Nach Klagen mehrerer von Republikanern geführter Staaten hat ein Bundesgericht jedoch die Wiederaufnahme des Programms angeordnet. Der Oberste Gerichtshof der USA weigerte sich zunächst, die Entscheidung aufzuheben. Dies zwang die Biden-Regierung, das umstrittene Programm zu wiederholen. Er hat das Berufungsverfahren jedoch weiter vorangetrieben und nun Recht behalten. Zwei konservative Verfassungsrichter haben sich zu ihren drei liberalen Kollegen am Obersten Gerichtshof gesellt. Obwohl das Einwanderungsgesetz des Bundes der Exekutive die Befugnis gibt, Asylbewerber nach Mexiko abzuschieben, ist dies nicht erforderlich, heißt es in dem Gerichtsurteil.